Doppelnamen konsequent durchsetzen?

Hallo zusammen,

unser Sohn trägt einen Doppelnamen, auf den sich mein Partner und ich nach vielen Diskussionen und erst nach der Geburt einigen konnten. Der erste Name ist ein Klassiker (bestehend aus zwei Silben) und der zweite ist ein dreisilbiger Name italienischen Ursprungs.

Da wir uns für einen Doppelnamen mit Bindestrich entschieden haben, sind beide Namen gleichberechtigt und bilden formal eine Einheit. Bei uns war die Namenssuche ein Kampf und am Ende ist es dieser Kompromiss geworden. Ich wollte für unser Kind unbedingt den italienischen Namen, in den ich mich Jahre zuvor verliebt habe und mein Partner wollte etwas Klassisches.

Leider war zu befürchten, dass bei einem Doppelnamen ein Name benachteiligt wird, weil die meisten Menschen "redefaul" sind und meistens nur den ersten Namen aussprechen.

Mein Partner ist bei Namen recht sprunghaft und ändert öfter seine Meinung, wogegen ich für meinen Favoriten einstehe. Es kommt regelmäßig vor, dass meine Schwiegereltern ihren Enkel nur beim ersten Namen nennen und ich sie immer wieder korrigiere und auf den vollständigen Namen hinweise. Mich macht das unfassbar traurig, weil ich den zweiten Namen, den ich favorisiert habe, unfassbar liebe und eine volle Überzeugung dafür habe.

Mein Partner ist der Meinung, dass sich der volle Name nie durchsetzen wird, weil seine Eltern "nichts von dem Namen halten". Ich finde das unfair, schließlich bin ich die Mama und habe das Kind geboren - und nicht die Großeltern. Meiner Meinung nach sollten Großeltern den Namen immer akzeptieren. Ich finde es nicht in Ordnung, dass andere Menschen ein Kind absichtlich mit dem falschen, d.h. unvollständigen Namen ansprechen, nur weil der Name nicht ihren Vorstellungen entspricht.

Gibt es hier Mamas oder Elternteile, die ihre Erfahrungen mit Doppelnamen mit mir teilen wollen?

Mittlerweile bin ich es auch leid, ständig zu korrigieren, wenn der Name unvollständig ausgesprochen wird. Andererseits ist es schlichtweg falsch, nur einen Namen zu nennen und den anderen völlig außer Acht zu lassen. Mir ist es wichtig, dass unser Sohn für beide Namen ein Gespür bekommt und sich mit beiden Namen später identifizieren kann. Denn sollten die Großeltern ihn regelmäßig nur beim ersten Namen nennen, wird er diese Gewohnheit später vermutlich übernehmen. Nach dem Motto: ,,Wenn mich jeder nur xy nennt, dann heiße ich eben xy."

Versteht ihr meine Zweifel? Sehe ich das Ganze zu verbissen?

Ich habe Angst, dass sich unser Sohn "zerrissen" fühlen könnte, wenn er spürt, dass bezüglich des Namens Uneinigkeit herrscht. Gibt es vielleicht psychologische Erkenntnisse, wie sich Kinder fühlen, die mit unterschiedlichen Namensteilen angesprochen werden?

Falls die Frage aufkommt, ob wir uns nicht doch auf EINEN Namen hätten einigen können: Nein, es gab am Ende wirklich nur diesen einen Kompromiss.

Ich freue mich über Beiträge, die mein Gedankenkarussell vielleicht etwas stoppen können. Vielen herzlichen Dank!

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Ich kann dich verstehen und im Endeffekt ist es durch den Bindestrich ein Name und keine zwei. Ich denke ich würde einfach alle, die nur den ersten Teil als Namen nutzen immer und immerwieder verbessern, auch, wenn es nervig ist. Denn am Ende nennen wir eine Anna ja auch Anna und nicht Luise, nur weil mir jetzt Luise besser gefällt und ich als Oma vielleicht traurig bin, dass das Kind nicht Luise heißt.

Manche mit zwei einzelnen Vornamen werden von den einen nur mit dem einen Vornamen angesprochen und andere wiederum nehmen immer den zweiten. alO wenn das Kind zb Lena Marie heißt (also ohne Bindestrich) nennen es die schulfreunde zb nur Lena,während die Freunde aus der Tanzgruppe das mädel nur Marie nennen, so identifizieren sich manche dann am ende doch mit beiden Namen.
du könntest dein Kind ja genauso gut nur mit dem Italienischen Namen ansprechen. wobei aus meiner Sicht beides falsch wäre und nur der ganze name also vor und nach dem Bindestrich korrekt wäre.

ich kenne einige, denen das mit dem Bindestrich zu lästig ist und denen daher egal ist, ob die leute beide namen sprechen oder nur den ersten bzw zweiten. Das muss am ende jeder (also der Namensteäger) für sich entscheiden. Genauso musst du für dich entscheiden, ob du drauf bestehst, dass dein Kind Anna-Katja heißt und nicht Anna bzw nicht Katja. Ich persönlich würde darauf bestehen, dass mein Kind Anna-Katja heißt, wenn ich mit meinem Partner bewusst die beiden Namen mit Bindestrich gewählt habe

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Meiner Meinung nach sollte dieser Bindestrich endlich verbannt werden! 😅

Auch wenn es offiziell ein Doppelname ist haben die meisten kein Bock dennoch auszusprechen.

Es wird immer einen Favoriten geben von beiden Teilen des Namens. Und es klingt jetzt etwas trotzig von dir das dein Name nicht so von allen akzeptiert wird.
Da nützt der Bindestrich auch nichts.

Dein Kind wird später eh selbst entscheiden ob er beide oder nur einen Namen nutzen will,

Die meisten die ich kenne, die von ihren Eltern ein Bindestrich bekamen, verfluchen den.

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Warum sollte man den Bindestrich verbannen ???

Ich finde auch es gehören so einige Namen auf eine Verbotene Liste so schrecklich finde ich die ...
Aber leben und leben lassen

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"Die meisten die ich kenne, die von ihren Eltern ein Bindestrich bekamen, verfluchen den. "

OHH JAAAA! #winke

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Also ich muss sagen, dass ich das Verhalten deiner Schwiegereltern daneben finde. Ich kann dich voll verstehen. Nur weil sie den vollständigen Namen nicht mögen, sollten sie trotzdem auf deinen/ euren Wunsch eingehen. Euer Sohn kann ja später eine Entscheidung treffen, falls er doch nur einen Rufnamen (oder auch Spitznamen) haben möchte).

Ich würde es noch mal in aller Deutlichkeit sagen, falls es noch mal passiert und auch sagen, wie wichtig dir das ist. Immerhin macht man sich als Eltern ja wirklich viele Gedanken, um einen passenden Namen zu finden.

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Ich kann natürlich verstehen, dass du das blöd und schade findest..
Aber auf der anderen Seite war das doch wirklich abzusehen. Niemand wird ein Kind dauerhaft mit einem fünfsilbigen Doppelnamen anreden. Und ganz ehrlich, ich fänd das auch absolut lächerlich. Ich will dich damit nicht beleidigen.. Aber es ist für mich wirklich lächerlich. Ich arbeite jeden Tag mit Kindern und wenn ein Junge darauf bestehen würde, von mir Johan-Luciano genannt zu werden, dann würde ich das sicherlich tun, mir aber echt meinen Teil dazu denken 😇
Mal ganz abgesehen von Gleichaltrigen, die das niemals tun werden.
Und wenn ich Oma oder Opa wäre, würde ich zu einem allgemeinen "Schatz" übergehen, vielleicht wird sich das dann so entwickeln.
Und nein, ich denke nicht, dass sowas einen psychischen Schaden gibt 😆 dein Kind wird schnell begreifen, dass er einen ziemlich langen Namen hat und sich wahrscheinlich selbst für eine Abkürzung entscheiden. Super viele Kinder haben ja einen Spitznamen.. Mein Sohn ebenfalls. Ich spreche eigentlich fast nie den ganzen Namen aus.

Bearbeitet von Weihnachtsbaby2020
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Eben. Johann-Luciano wird von seinen Freunden später sowieso Johnny (oder ähnlich) gerufen werden... So gut wie niemand spricht doch ständig ganze Namen aus 🤷

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Ich kann zwei Erfahrungswerte wiedergeben. Mein Vater und ich tragen beide Doppelnamen mit Bindestrich.
Der Einfachheit halber nehmen wir mal Beispielnamen und sagen, mein Vater heißt Karl-Gustav und ich heiße Eva-Sophie.

Mein Vater wurde in seiner Kindheit ausschließlich Gustav gerufen. In der Schule hat er sich dann mit Karl vorgestellt. Seine Familie nennt ihn bis heute Gustav, seine Freunde und auch meine Mutter Karl. Ich nenne ihn ja nicht beim Vornamen, aber für mich heißt er Karl-Gustav. 😅 Er gibt auch überall den vollen Namen an. Ich hab ihn irgendwann mal gefragt, ob er es je komisch fand, quasi zwei Namen zu haben, die von verschiedenen Personen genutzt werden und er meinte nein, findet er nicht komisch. Es ist ihm egal, es stört ihn nicht. 🤷🏽‍♀️

Ich heiße, schon immer, überall nur Eva, werde nie beim vollen Namen gerufen, wirklich nie. Dennoch identifiziere ich mich mit dem Namen Eva-Sophie und das ist für mich mein Name, auch, wenn ich mich überall selber nur mit Eva vorstelle. Kann manchmal nervig sein wegen der Länge, wenn man den ganzen Namen angeben muss, aber eigentlich ist es mir egal. Ich war mal in einem Land zum Austausch, da konnte man meinen ersten Namensteil nicht wirklich aussprechen und wurde gefragt, ob ich nicht noch einen anderen Namen oder einen Spitznamen hätte, da habe ich mich dann Sophie rufen lassen. Fand ich nicht komisch. Wir haben bis heute Kontakt (ich war vor über 10 Jahren dort) und ich finde es normal, dass sie mich so nennen.

Alles, was offiziell ist, wird natürlich unter dem vollständigen Namen gemacht.

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Ich denke du wirst dich, egal wie traurig du das findest, damit anfreunden müssen, dass du nicht entscheiden kannst, wie andere Menschen handeln. Du kannst ihnen sagen, dass du das falsch findest. Aber es liegt nicht in deiner Hand ihr Verhalten zu ändern.

Zum Namen:
Vermutlich habt ihr mit dem Kompromiss keine besonders glückliche Wahl getroffen. Wir haben hier bei Nummer zwei beide auf unsere Favoriten verzichtet, weil sie eben nicht beiden zusagten. Aber der Zug ist abgefahren: euer Name steht.
Was ein Bindestrich-Name meiner Erfahrung nach mitbringt ist dies:
Das Kind hat drei Namen. Name 1, Name 2, Bindestrichname.
Es gibt unterschiedliche Personenkreise, die das Kind unterschiedlich ansprechen.
Spätestens zur Schulzeit äußert das Kind selbst, wie es gern genannt werden will. Es wählt eine der Optionen.
Oft ist das zunächst die aus dem Elternhaus gewohnte Option.
Später kann das wechseln.
Es wird ein Teil der Identitätsfindung sein.

Um dich zu trösten: das kann genauso passieren wenn man mehrere Namen ohne Bindestrich schreibt. Ich persönlich glaube - ohne das wissenschaftlich untersucht zu haben - nicht dass es schadet.
Und: Wenn man dem Kind Spitznamen oder Kosenamen gibt, dann wird es auch von verschiedenen Menschen unterschiedlich angesprochen und kommt damit klar.

Mein Rat: Hör auf ein Drama draus zu machen.

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Hi,

ich selber habe einen Doppelnamen. Dieser ist Ann-Katrin. Bedeutet natürlich, dass es wenig Sinn macht mich nur "Ann" zu nennen. (Obwohl ich das mit ungarischen Arbeitskollegen tatsächlich schon erlebt habe).
Aber auch da wurden mir immer versucht irgendwelche Spitznamen zu geben. Ich wollte das aber nie und habe immer, egal zu wem, also auch zu Lehrern oder so, gesagt dass ich bei meinem vollen Namen genannt werden will.
Das ist nie ein Problem gewesen. 🤷🏼‍♀️
Ich kenne noch 3-4 weitere Leute mit dem selben Namen. Die werden allerdings nicht so genannt und denen ist es auch nicht wichtig. Mir war es das eben schon.
Meine Brüder haben auch beide Namen die man gut abkürzen könnte und wo ich es in der Regel auch so kenne, das man den kürzt, aber auch die werden immer mit vollen Namen angesprochen. 🤣 Scheint uns Kindern wohl allen wichtig gewesen zu sein. 😅

Kenne aber auch sonst viele Menschen mit Doppelnamen und nur ganz wenig Leute, die dann tatsächlich so angesprochen werden. 🤷🏼‍♀️
Denke also, dass sich da wahrscheinlich eher der erste kürzere Name durchsetzen wird bei eurem Kind.

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Sowas wie Ann-Kathrin ist aber auch etwas anderes.. Das flutscht ziemlich leicht auf der Zunge und es sind bloß 3 Silben.
Aber dass selbst bei diesem Namen eine Kurzform etabliert wird, zeigt, dass es absehbar schwierig ist, einem Kind einen noch komplizierteren Namen zu geben und davon auszugehen, dass sich der leicht etablieren lässt.

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Genau, das habe ich ja auch geschrieben. Das ich da eben eine Ausnahme bin, weil ich als Kind eben schon immer drauf bestanden habe. 😄
Das ist aber ja eher eine Seltenheit.. 😊

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Hi
meine beiden Söhne haben 2 Namen, ohne Bindestrich.

Sohn 1, hat 5 bis 7. Klasse, sich von Lehrern und Schülern mit beiden Namen rufen lassen. Ich war bei den Elternabenden und Elternsprechtagen immer so irritiert, da wir nur mit Name 1 rufen.

Bei uns war es aber so auch gewollt.

Die Freundin vom Neffen, wird nur Anni gerufen. Sie sind jetzt 3 Jahre zusammen, und sie erzählte letztens meiner Mutter, daß sie eigentlich Ann-Christin heißt, aber sie schon immer Anni gerufen wird. Meine Mutter findet es schade, da Anni, so nichts sagend ist.

Ich würde das Kind, konsequent mit beiden Namen rufen und fertig. Das Kind wird seine Großeltern schon verbessern, sobald es sprachlich in der Lage ist.

Unser 2. Sohn, Thaddäus, erklärte einer neuen Erzieherin auch mal, ganz langsam und deutlich zum mitschreiben, das er nicht Teddy heißt, sondern " TA DÄ US". Es hat sich keiner mehr "getraut", ihn anders an zu sprechen.

Meine Schwägerin und Schwager wollen das ihre Tochter Katharina gerufen wird, nicht abgekürzt. Selbst rufen sie aber oft "Lieselotte"................das Kind heißt so nicht, auch nicht mit 2. Namen. Warum sie dann gegen Kati, Kathrin oder Ina sind, keine Ahnung.

Ich würde das Kind mit beiden Namen vorstellen und rufen. Kannst ja mal aus Spaß sagen: "Das ihr für 2 Namen bezahlt habt, und jetzt das Kind auch so gerufen werden soll". Vielleicht kommt das ja an.

alles gute

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Ich kann dich verstehen....
Meine Tochter hat auch einen Doppelnamen und ich spreche sie meistens auch so an.
Wenn ich sie nicht gerade Schatz oder Maus nenne 🤭

Meine Schwiegereltern nennen sie auch nur beim ersten Namen.
Anfangs habe ich sie ausgebessert aber irgendwann wird einem das zu blöd.
Soll sie jeder nennen wie sie wollen.
Irgendwann wird sie schon sagen wie sie genannt werden möchte.
Wir als Eltern werden sie wenn möglich immer mit vollen Namen ansprechen. Haben uns ja dafür entschieden 🙂