Zukunft im öffentlichen Dienst ohne Studium

Ich arbeite im öffentlichen Dienst, habe dort eine Ausbildung gemacht nachdem ich zuvor mein Studium abgebrochen habe. Ich war mit meinem Job und meinem Leben auch weitestgehend zufrieden.
Jetzt bin ich älter und mir reicht es nicht mehr. Ich würde gerne aufsteigen, aber studieren möchte ich nicht mehr. Ich habe zwei kleine Kinder, mein Mann arbeitet auch viel und ich bin auch immerhin "schon" 40.

In meinem Arbeitsumfeld kriege ich immer mehr mit wie viele Stellen im öD unbesetzt sind und wie schwer es ist geeignete Leute zu finden. Die jungen Leute flüchten meistens ganz schnell wieder 🤣. Dennoch ist es aktuell noch so, dass die "Entscheider" von oben ein Studium für die Gehaltsgruppe ab der EG9b (TVÖD) voraussetzen.

Nun zu meiner Frage: Was meint ihr, wird sich das in naher Zukunft ändern? Wie ist da eure Einschätzung? Habe ich Chancen dennoch mehr Geld zu verdienen und mehr Verantwortung übernehmen zu können?

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Bist du Verwaltungsfachangestellte? Dann könntest du den Verwaltungsfachwirt machen (wird meist vom Arbeitgeber bezahlt und läuft dann parallel zum weiterarbeiten) und kämst damit auch in höhere Entgeltgruppen.

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Nein, das geht in meinem Fall nicht. Allerdings käme das auch nicht für mich in Frage, da ich nicht am Wochenende arbeiten kann und auch nicht möchte. Und spät abends genauso wenig.

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Ohne Weiterbildung oder ähnliches Engagement wirst du meiner Meinung nach eher nicht in e10-e12 kommen.

Muss nicht zwingend ein Studium sein, aber eben schon die Weiterbildung.

Dazu kommt diese Stellen bringen zumindest in der Kommunalverwaltung auch meist die Notwendigkeit für gelegentliche Abend- und Wochenenddienste.


Wenn du wirklich sehr engagiert wärst dann würde man bei uns eventuell schauen ob eine Stelle als Dezernatskoordinator oder so möglich wäre, die brauchen nicht zwingend ein Studium, aber dass sind eben auch Jobs wo man mal länger bleiben muss und Flexibilität gewünscht ist.

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Der Aufstieg ist tatsächlich nur möglich, wenn man die Voraussetzungen laut Tarifvertrag erfüllt. Einen Weg daran vorbei gibt es nicht. ändern.

Dies wird sich auch nicht so schnell im ÖD.

Mit 40 arbeitest du doch noch sehr lange - deshalb denke doch nochmal über eine entsprechende Qualifikation nach. Was spricht dagegen ?

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Dagegen spricht, dass ich 2 kleine Kinder habe und ich eine Betreuung in meiner Arbeitszeit habe, darüber hinaus aber nicht. Ich möchte es außerdem auch nicht. Ich möchte die Wochenenden mit meinen Kindern und mit meinen Mann verbringen und will nicht 2 Jahre nur lernen müssen. Das schaffe ich einfach nicht.

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Das kann ich durchaus nachvollziehen. Ich habe auch eine Ausbildung gemacht im ÖD gearbeitet und hatte dann viele Gespräche und versuche gehabt mich weiterzuentwickeln - und immer kam die Antwort - egal was ich kann - nicht ohne entsprechenden Abschluss.

Ich habe diesen dann nachgeholt mit einem Kind und Hund und Job. Es war zeitlich durchaus machbar und nun habe ich eine weitaus bessere Stelle und neue Optionen.

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Bei uns in der Behörde gibt es jedes Jahr eine Ausschreibung zur Teilnahme am Aufstiegsverfahren in den gD. Da findet dann das Studium zum größten Teil in der Arbeitszeit statt. Hat auch den Vorteil, dass einem eine gD-Stelle schon sicher ist. Vielleicht gibt es das ja bei euch auch?

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Dafür müsste man aber erstmal eine Beamtenstelle innehaben oder? Das nehme ich bei der TE jetzt nicht an da sie von den Gehaltsgruppen des TVöD schreibt.

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War vielleicht etwas unpräzise ausgedrückt, nein solche Ausschreibungen gelten genauso für Tarifbeschäftigte, die in den vergleichbaren gehobenen Dienst aufsteigen möchten.

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Wie kommst du denn darauf das du beim Verwaltungsfachwirt abends oder am woe arbeiten musst?

Die Eingruppierung oder die Auflösung höherer Stufen wird sich im ÖD in nächster Zeit nicht ändern

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Wenn dein Arbeitgeber möchte, könnte er dich auch auf eine E15 Stelle setzen, wo du dann wegen der fehlenden Anforderung an die Person eine Gruppe niedriger, also E14, eingruppiert wärst.

Was ich damit sagen möchte ist, dass der Tarifvertrag und deine formaler Ausbildung einem Aufstieg nicht im Weg stehen.
Die einzige Chance wäre aber, dass dein Arbeitgeber genug Not hat eine höherwertige Stelle mit dir besetzen zu müssen oder zu wollen. Vielleicht ergibt sich das irgendwann, aber sicherer wäre eine Fortbildung, vor allem wenn dein Arbeitgeber traditionell nach Bildung geht.

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Hallo,

kenne es auch, dass es "für deinen Fall" die Ausschreibung zur Teilnahme am Aufstiegsverfahren in den gD gibt. Das kostet, wird aber auch bezuschusst und ist größtenteils in der Arbeitszeit und dauert so ca. 8 Monate. Das würde ich dir empfehlen. Ohne das oder eine sonstige Fortbildung sehe ich es eher schwierig an, denn selbst bei Personalmangel wird sich da so schnell nichts ändern im ÖD. Das ist doch ein Träger, sehr prinzipientreues Schiff...

Alles Gute!

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Hallo,
hier wird in 9b und 9c schon ausgeschrieben mit langer Erfahrung im ÖD.