Kostenteilung 50:50, auch wenn ich weniger verdiene + in Elternzeit bin?

Guten Morgen,

mein Freund und ich möchten uns ein Haus kaufen (ca. 500.000).

Durch eine Erbschaft + etwas Erspartes könnte ich das Haus direkt zur Hälfte (250.000) bezahlen (Eigenkapital).

Mein Partner würde die andere Hälfte bezahlen, teilweise auch mit Eigenkapital (100.000) und für den Rest (150.000) einen Kredit aufnehmen.

Er besitzt schon eine große Eigentumswohnung, die er behalten möchte, und würde den Kredit zum größten Teil mit den Mieteinnahmen davon abbezahlen. Also, er würde den Kredit + Zinsen (ca. 10 Jahre) allein übernehmen, weil ich die Hälfte von dem Haus durch meine Erbschaft schon bezahlt habe.

Insgesamt verdient er auch mehr als ich. Er 3900 netto, ich 2300 netto.

Jetzt haben wir darüber gesprochen, wie das finanziell geregelt wird, wenn wir mal Kinder haben, ich zuhause bleibe (Elternzeit) und wir dann Ausgaben fürs Kind oder größere Ausgaben (Renovierung, Erneuerungen) für das Haus hätten.

Fändet ihr das gerecht, wenn ich und mein Freund weiterhin alle (größeren) Kosten 50:50 aufteilen?

Obwohl ich weniger als er verdiene, Elterngeld noch weniger als mein Verdienst wäre und ich mich um Kinder, Haushalt etc. kümmere?

Er meint, wir sollten dann weiterhin alles 50:50 aufteilen, ich hätte dann ja die Elterngeld-Einnahmen und würde vorher und später ja auch (wieder) arbeiten.

Findet ihr das fair oder sollte er sich stärker an anfallenden Kosten beteiligen, da er generell mehr verdient, keine Einkommenseinbuße durch Elternzeit hätte und ich mich um Haushalt kümmern würde?

Er hat zwar 10 Jahre die Kredit-Last, aber die wird ja hauptsächlich von seinen Mieteinnahmen getragen.

Bearbeitet von Inaktiv
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Hallo , ich finde es nicht fair.

Bevor wir verheiratet waren und unsere erstes Kind hatten, hatte jeder sein eigenes Konto und wir hatten zusammen ein Gemeinschaftskonto. Von diesem Konto gingen allen Sachen für unseren Haushalt ab. Und mein Mann hat da schon mehr auf das Gemeinschaftskonto eingezahlt als ich, da er mehr verdient. War für ihn selbstverständlich.

Während meiner Elternzeit habe ich mein Elterngeld auf das Gemeinschaftskonto überweisen lassen und meine persönlichen Fixkosten wurden vom Konto meines Mann eingezogen.

Wir haben dann gemeinsam von beiden Konten gelebt. Bevor ich wieder mit der Arbeit angefangen habe, haben wir dann alles auf ein Konto umgestellt.

Wir sind eine Familie , da möchte ich keine Kosten teilen. Wir kommen so sehr gut zurecht.

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Er möchte Konten zusammenlegen / alles teilen erst in 10 Jahren, wenn der Kredit abbezahlt ist, weil er meint, das sind nur seine Schulden und so wird das nicht vermischt.

Aber eine Rate wäre nur ca. 350 €/Monat. Der Rest der Rate würde durch seine hohen Mieteinnahmen gedeckt. Mich würde es nicht stören, dann quasi mitbelastet zu sein, wenn wir uns dafür sonst auch alles teilen würden.

Bearbeitet von Inaktiv
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Alles 50:50 heißt dann aber auch, dass er 50 % von dem verringerten Verdienst den du hast als Ausgleich an dich zahlt oder?

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Nein. Wie könnte ich da meine Ansprüche genau berechnen?

Also wenn ich durch Elternzeit z.B. 800 € im Monat weniger verdiene, soll er mir 400 € auszahlen?

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Ganz genau, du hast ja das geringere Einkommen, weil du auf EUER Kind aufpasst. Alternativ könnt ihr natürlich auch die Arbeitszeit 50:50 aufteilen.

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Ich fasse kurz zusammen:

Ihr seid scheinbar nicht verheiratet und plant Hauskauf und Kinder.

Den Kaufpreis des Hauses wollt ihr größtenteils durch EK aufbringen, das zum größeren Teil von dir stammt.

Du hast im Anschluss an den Hauskauf keine weiteren Rücklagen?

Dein Partner bedient dann zwei Kredite?

Dein Partner verdient außerdem 1.600 mehr als du, und möchte weiter 50:50 Kostenteilung, während du alle Haus- und Care-Arbeit übernimmst?

Du müsstest vielleicht genauer erklären, was "größere Kosten" bedeutet und ob ihr nun nur diese aufteilt oder tatsächlich alles 50:50 geteilt wird.

Es ist mMn jedenfalls nicht fair.
Dein Partner kann bei einem solchen Spitzengehalt kaum ein einfältiger Mann sein, wie begründet er denn seine Auffassung zur Kostenteilung?

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Seine Eigentumswohnung ist schon abbezahlt.

Ich hätte nach dem Hauskauf noch ca. 20.000 € Rücklagen, er auch noch etwas.

Allgemeine Kostenaufteilung soll 50:50 sein. Es würde irgendwann in den nächsten Jahren wahrscheinlich auch was Größeres anfallen (Dach-Erneuerung) für 50.000 €. Bei sowas möchte er dann, dass wir das 50:50 aufteilen.

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Wenn also wirklich alles 50:50 geteilt wird auch während deiner potentiellen Elternzeit muss ich meine Frage von oben nochmal stellen:

"Dein Partner kann bei einem solchen Spitzengehalt kaum ein einfältiger Mann sein, wie begründet er denn seine Auffassung zur Kostenteilung?"

Wie man eine Regelung bei unterschiedlichen Verdiensten trifft ist das eine, bei gemeinsamer Familiengründung die nur für einen finanzielle Einbußen bedeutet, finanziell auf 50:50 zu bestehen, die Care-Arbeit und den Haushalt auch noch dem finanziell ohnehin schlechter gestellten Partner aber zu 100% zu überlassen fände ich überaus egoistisch.

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Ihr braucht ein drittes Konto. Auf das zahlt Ihr abhängig vom jeweiligen Einkommen ein. Und von dem werden alle gemeinsamen Kosten bestritten, auch die Kosten für das gemeinsame Haus. Wenn Ihr die nicht vom Ersparten stemmen könnt, nehmt Ihr zusammen einen Kredit und bedient den wieder über das gemeinsame Konto.

Si lange Du weniger verdienst, weil Dein Beruf schlechter bezahlt ist, konnt Ihr 50/50 einzahlen, denn dafür kann er ja nichts. Wenn Du aufgrund Kinderbetreuung weniger verdienst/ nur Elterngeld erhältst, zahlst Du entsprechend weniger.

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Ich weiß nicht, ob ich das Anliegen richtig verstanden habe, aber warum „soll“ er sich mehr an den Kosten beteiligen, nur weil er generell mehr verdient als du? Dafür kann er ja erstmal nichts.

Klar ist, er sollte die Gehaltsdifferenz kompensieren, aber dann wäre die finanzielle Situation ja dieselbe wie vor dem Kind. Daher wäre auch die Aufteilung der Kosten mit 50:50 wieder fair.

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TEs Partner möchte laut Beitrag während der Elternzeit keinen Differenzausgleich vornehmen.

Viel wichtiger finde ich den Punkt, dass TE Haushalt und Kinder allein übernehmen soll und die Kostenteilung 50:50 bleiben soll.

Angesichts dessen ist doch auch die 50:50 Teilung nach Elterngeldbezug nicht fair.

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Ob man 50/50 bei Gehaltsunterschieden macht ist am Ende Typsache und wenn man es macht, dann muss der Lebensstil sich an dem orientieren was der geringer verdienen Partner mitstemmen kann.


ABER, wenn einer aufgrund der Elterzeit oder Kinderbetreuung weniger verdient,Ann muss aus meiner Sicht da ein Ausgleich her. Ich persönlich denke ihr solltet schauen was du monatlich an Einbußen hast während der EZ und dann diese Einbußen 50/50 teilen. Dann könnt ihr alle Kosten danach weiter teilen.

Alternativ bleibt jeder von euch eine Zeit zuhause oder ihr macht beide Teilzeit.

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Warum ist es selbstverständlich, dass du dich um Kind und Haushalt kümmerst? 🤔

Wir haben auch immer alles 50/50 geteilt. In der Elternzeit wird das trotz Höchstsatz an Elterngeld nicht mehr gemacht, weil ich sonst mit einem Minus raus gehe. Mein Mann wird dann entsprechend mehr bezahlen müssen, was aber von Anfang an klar war.

Klar gehe ich davor und danach wieder arbeiten, aber das ist ja kein Argument dafür, dass ich weiterhin 50% zahlen kann.

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Ich finde dieses Gerede über Geld und wer was wie viel zahlt in einer Beziehung so befremdlich.

Wir haben zwar getrennte Konten, aber so eine Frage hat sich bei uns nie gestellt, da wir eine Einheit sind und dann zahlt halt der, der gerade das Geld dabei hat und für die Haussachen haben wir ein extra Konto, da zahlen wir eine zusammen festgelegte Summe jeden Monat ein, bzw. das geht vom Konto meines Mannes ab.

Und zu deinem Fall: nein finde ich nicht fair.

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Nein, das ist nicht fair. Er sollte mindestens deine Gehaltseinbußen ausgleichen. Ich sage mindestens, weil du anscheinend vorher nicht Vollzeit gearbeitet hast, es aber mit der Betreuung eures Kindes dann möglicherweise tust. D.h. in meinen Augen fällt dann auch das Argument weg, dass du deine Arbeitskapazität nicht voll ausschöpfst (was in meinen Augen sowieso eine blöde Sichtweise auf eine Liebesbeziehung ist).

Außerdem solltest du schauen, welche Verluste dir bei deinen Rentenansprüchen entstehen und dafür gemeinsam eine Lösung finden.

Klingt übrigens sehr danach, dass du durch eine Ehe besser abgesichert wärst oder zumindest durch einen Partnerschaftsvertrag. Aber wenn ihr heiratet, lass dich bei der Steuerklasse nicht übers Ohr hauen, auch da geht es um deine Rentenansprüche.