Habe Angst, es den Kindern zu sagen...

... Mein Mann zieht zum 1.10.aus. Ich kann es noch nicht so richtig glauben. Es war mein Entschluss und ich möchte definitiv Abstand, aber ich habe wirklich Angst und Respekt vor dem Schritt. Und am meisten habe ich Bauchschmerzen, es den Kindern (6 und8) zu sagen 🥺 ich weiß, da müssen oder mussten andere auch durch. Aber ich bringe es nicht übers Herz, es den beiden zu sagen. Wir werden es natürlich gemeinsam machen, wissen aber nur noch nicht wann und wie.
Was erwartet mich? Welche Tipps habt ihr? Bzw.wie haben eure Kinder reagiert und wie war die Zeit danach?
Danke schon mal!

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Ja, das ist das Schlimmste an der Nummer. Seinen eigenen Kindern der Boden unter den Füßen wegzuziehen, ihre kleine Welt zu zerstören. Da kommen mir jetzt, fast drei Jahre später, grade die Tränen...

Warum tut man immer denen am meisten weh die man liebt? Weil man an die anderen nicht nah genug rankommt!

Und das ist es was EURE Kinder brauchen. Nähe, Gewissheit, Zeit, Vertrauen. Und zwar von Mama und von Papa. Ihr müsst sie in der Zukunft auffangen und ihnen zeigen dass sie nach wie vor Mama UND Papa haben. Das ist schwierig manchmal und anstrengend. Aber das seid ihr euren Kindern schuldig. Und ihr kriegt das hin.

Wir haben damals den Tip bekommen es den Kindern gemeinsam zu sagen (ist ja auch euer Plan) und danach so schnell wie möglich zum (neuen) Alltag zurück kehren. Bloß keine Heulorgien vor den Kindern! Ihr als Eltern müsst souverän mit der Situation umgehen und euren Kindern Sicherheit vermitteln. Ihr seid das Fundament auf dem sie stehen, vergesst das nicht. Das bedeutet natürlich nicht dass ihr keine Emotionen zeigen dürft. Traurig sein ist ok. Aber keine Verzweiflung vor den Kindern. Damit sind die überfordert.

Und keine Sorgen machen die Kinder könnten einen ernsthaften Schaden davontragen. Im Gegenteil, sie können etwas für ihr Leben lernen, nämlich wie man sich gescheit trennt.

Kriegt ihr hin.

Schönen Gruß,
Lars

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Schön reden kann man es schlecht und ich glaube dir, dass es dir davor graut.

Ich denke es hilft immer sich vor Augen zu halten, dass man zwar nicht mehr zusammen lebt, dennoch den Kindern keinen Vater oder die Mutter wegnimmt (das sollte man generell nicht tun!).
Ich bin leider ohne Vater groß geworden da meine Mutter damals den Kontakt konsequent unterbunden hat.
Zwar tut und tat es mir nach wie vor sehr weh, meinem Kind keine Bilderbuchfamilie bieten zu können, dennoch hat mein Sohn nach wie vor Mama und Papa, die 100% geben können, gerade weil es diese zwischenmenschlichen Streitereien aus der Beziehung nicht mehr gibt.
Ich denke, viele versuchen etwas aufrecht zu erhalten, was sicher „gut“ gemeint ist, aber dennoch früher oder später in einer Sackgasse landet.
Sorgen du und dein Ex-Partner für euer Seelenheil und eine glücklichere Zukunft, dann wird es auf lange Sicht euren Kindern zu Gute kommen.
Das halte ich mir immer vor Augen.

Du schaffst das, du kannst viel mehr schaffen als du es oftmals glaubst.