Schwägerin/Freundin darauf ansprechen?

Hallo ihr lieben,
Ich fasse mich mal kurz sonst könnte ich 100 Jahre erzählen was die Hintergründe sind.
Es geht um meine Schwägerin und Freundin, sie möchte jetzt ein 5tes Kind und möchte jetzt nebenbei studieren. Sie ist zur Zeit noch in Elternzeit. Mein Bruder und sie verdienen beide nicht extrem gut und ich glaube zeitlich wäre das schwer für sie dann noch ein Studium reinzubringen, von den finanziellen Einbußen abgesehen, es geht aber mit dem Kindergeld& -zuschlag. Jetzt hat sie gesagt dass die noch nebenbei arbeiten möchte, aber nur 10 Stunden die Woche, das jüngste Kind kommt dann in den KiGa und sie wollen dann an Nr. 5 arbeiten. Sollte ich sie darauf ansprechen, ich fühle mich irgendwie so auf würde ich sie ins offene Messer laufen lassen wenn ich nicht sage "das wird zu viel". Sie hat eine Ausbildung gemacht und arbeitet zur Zeit als Kassiererin (bzw gerade ist sie in elternzeit).

Sollte ich etwas sagen? Sollte ich mich da raushalte? Sollte ich meinen Bruder vielleicht darauf ansprechen?
Danke schonmal für eure Antworten

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Wie alt sind denn dein Bruder und deine Schwägerin? Wie alt sind die bereits vorhandenen Kinder?

Ich glaube, ich würde einen vorsichtigen Gesprächsversuch starten. Für mich hört sich das auch etwas zu blauäugig geplant an.

Ihren Ehrgeiz mit Studium und Job zusätzlich zu den bereits 4 Kindern in allen Ehren - ihr Tag hat doch nur 24h. Ich habe bloß 2 (noch recht kleine) Kinder, arbeite 30h und wüsste absolut nicht, wie ich aktuell noch ein Baby unterbringen sollte oder ein Studium, geschweige denn beides gleichzeitig.

Ein soziales Netz (falls vorhanden), das gelegentlich unterstützt ist ja auch schön, aber meiner Meinung nach kann es einfach keine dauerhafte Lösung sein, müsste dieses Netz permanent in Anspruch genommen werden bei 4 Kindern. Noch dazu müsste das ja auch alles finanziert werden und - ja, da bin ich hart - ich finde es nicht okay, dass man seine Familienplanung und seine Ausbildung auf Staatskosten macht. Nicht in DIESEM Umfang, denn es ist ja wohl so, dass beide nicht genug verdienen um 5 Kinder durchzubringen, mit EZ und Studium eigentlich völlig unmöglich.

Und natürlich muss man auch einfach sagen, dass der Plan einfach utopisch ist. Wie soll man allen Familienmitgliedern gerecht werden bei dem Pensum? Warum hat der Kinderwunsch nicht noch Zeit bis das Studium durch ist? Warum MUSS das 5. Kind sein und zwar genau zu diesem Zeitpunkt?

Du siehst das zu recht sehr kritisch und ich würde das auch vorsichtig äußern, wenn das nächste mal davon gesprochen wird. Kommt natürlich aber auch auf euer Verhältnis an. Ich habe Freunde, denen kann ich meine Meinung unvermittelt ins Gesicht sagen, bei anderen muss ich diplomatischer sein oder halte mich besser gänzlich zurück 🤷🏼‍♀️

Bearbeitet von lenamaus92
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31 und 32 sind die beiden. Den Ehrgeiz hat sie auf jeden fall, ich weiß auch dass sie sich gerne mal "übernimmt", aber irgendwie meistert sie die Sachen dann mit Unterstützung. Nur dieses Mal können Oma und Opa nicht mehr so viel auffangen, mein Bruder arbeitet selbst noch und wenn die Kita mal ausfällt muss ja auch jemand da sein, das kann ich nicht mehr (so oft) wie früher machen. Zu dem Geld Thema, ja sie bekommen Kinderzuschlag und Kindergeld. Ansonsten bekommt sie gerade ein lächerlich kleines Elterngeld und mein Bruder verdient für alle gerade was. Es ist also immer wenig, aber genug für alle da. Die Kleidung und Spielsachen werden auch immer weitergegeben und sonst gebraucht gekauft. Vielleicht bin ich auch einfach egoistisch weil ich Angst habe sie dann nicht mehr zu sehen wenn sie 24/7 beschäftigt ist. Ich werde es mal so versuchen sie zu fragen ob wir dann trotzdem noch etwas zusammen machen und ihr erklären dass ich leider nicht mehr immer zur Verfügung stehen kann für die Kids.

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"und wenn die Kita mal ausfällt muss ja auch jemand da sein, das kann ich nicht mehr (so oft) wie früher machen."

Dein Bruder vielleicht?

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Wenn du nicht gerade ganz aktiv nach deiner Meinung gefragt wirst, würde ich mich raushalten. Familienplanung geht nur die Eltern was an, und wenn sie bereits 4 Kinder haben, sind sie ja vermutlich keine 16 mehr.

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Dann habe ich mich falsch ausgedrückt, es geht mir definitiv nicht um die Kinderplanung! Ich finde das super, ihre Kinder sind zuckersüß. Es geht mir um die Anforderungen wegen Studium und dass es ihr zu viel wird. Sie würde ja quasi jede Woche Montag bis Samstag "arbeiten" oder lernen, plus dann Sonntag ggf. nacharbeiten was sie unter der Woche nicht schafft. Plus Haushalt und familienaktivitäten. Ich würde ihr ja auch nichts vorwerfen wollen, ich weiß nur einfach nicht ob sie das Stresstechnisch aushält und habe auch ein bisschen angst dass wir dank gar nichts mehr machen, ich weiß dass das egoistisch ist aber ich habe sie so gern und habe vielleicht einfach angst sie dann nur noch selten zu sehen.

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Ich hab alleinerziehend nochmal ein Studium begonnen und sehr erfolgreich abgeschlossen. Mir haben so viele vorher gesagt, dass ich es nicht schaffen werde, das ich mich überfordere etc....

Ehrlich haben mir diese Kommentare 0 geholfen, aber ich hab mich gott sei dank davon nicht abhalten lassen.

Ich weiss auch nicht was dir das bringt.
Richtig lustiges Zitat aus modern familly: "ich bin lieber der Wind unter deinen Flügeln als die Spucke in deinem Gesicht".

Also sei vielleicht ein bisschen Unterstützender anstatt Angst zu haben, dass du sie weniger siehst. Für sie ist das ja eine tolle Chance.

Bearbeitet von Radio13
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Hallo,
Ich würde sie nicht direkt drauf ansprechen. Wenn das Thema aufkommt würde ich vielleicht erwähnen, dass das bestimmt alles sehr anstrengend werden kann. Und dann würde ich es dabei belassen, da alles andere Übergriffig wäre, solange sie dich nicht nach deiner Meinung fragen.

Die Beiden sind erwachsen und haben ja schon 4 Kinder. Wenn ein fünftes Kind und das Studium ihr Plan ist dann ist das so und geht dich letztlich nichts an. Ob es dann klappt oder nicht werden sie dann sehen.

Liebe Grüße

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Ansprechen würde ich sie nur, wenn sie externe Hilfe für ihren Stunt einplant, oder die Kinder offensichtlich leiden (kein Essen, alle in einem Zimmer, Messie Haushalt).. Sollte sie ihre Pläne nur verwirklichen können, in dem sie sagt "Schwägerin, es wäre toll, wenn du hin und wieder die Kinder nehmen würdest/ ihnen Essen kochst/ sie zu Hobbys bringst." Das wären für mich Gründe zu intervenieren.

Auch wenn ich denke, man sollte finanzielle Sicherheit anstreben und sich solch ein Leben auch leisten können, so ist das deren Entscheidung. Diese muss man weder teilen noch unterstützen, von mir käme dann nur ein "wenn ihr meint."

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Ein Kommentar ala "MIR wäre das zuviel" ist ok, wenn das Gespräch drauf kommt. Aktiv in ihre Pläne eingreifen...ich weiß nicht. Fände ich tatsächlich to much (hier heißt das übrigens "übergriffig")

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Es ist doch super, dass sie einen Plan hat, um ihre finanzielle Situation zu verbessern. Die Zugangsvoraussetzungen ( Fachabi/ Abi) scheint sie ja zu haben. Sie hat ja wahrscheinlich nicht vor, Medizin oder ein Studium mit ähnlichen Pensum zu studieren.
Ich würde meine ungefragte Meinung für mich behalten und ihr die Daumen für das Vorhaben drücken. Die Kinder haben ja schließlich auch einen Vater, der einen Teil der Betreuung der Kinder übernehmen kann. Wenn der Plan aufgeht, super und wenn nicht, dann hat sie es wenigstens versucht. Sie ist nicht die erste Frau mit 4 Kindern, die studiert.

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Woher weißt denn, dass es zu viel wird?

Ich mein, meins wäre das auch nicht, aber meins wäre auch die jetzige Situation nicht.

Menschen sind unterschiedlich. Sie wird schon merken, wenn es nicht geht.

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Extra drauf anreden würde ich nicht, ist ihr Leben. Wenn sie mit dem Thema beginnt kannst du deine Meinung dazu sagen.

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Wenn sie wirklich nicht nur deine Schwägerin ist, sondern auch deine Freundin, dann finde ich schon, dass du ihr sagen kannst, dass du dir Sorgen machst, dass sie sich übernimmt.
So wie ich es verstehe, geht es ja nicht primär um das 5. Kind, sondern eher um das Studium, das sie sich noch on top packen möchte.

Sag ihr doch, dass du das mit dem Studium voll verstehen kannst, aber eben Sorge hast, ob sie dann nicht irgendwann ausgebrannt ist. Davon hat ja dann auch niemand etwas. Weiß ja nicht, ob sie schon klar hat, welchen Zeitaufwand dieses Studium für sie bedeutet. Manchmal kann man ja auch in Teilzeit studieren. Da sind dann die Anforderungen an die Präsenzzeiten ganz andere.

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"Da sind dann die Anforderungen an die Präsenzzeiten ganz andere"
Präsenz gibt es in vielen Bundesländern nicht mehr.

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Die Studierenden sitzen also alle nur noch in Onlinevorlesungen?
Da wundert mich dann der Aufschrei in meiner Unistadt ein bisschen, denn da kam man schon letztes Semester an die Kapazitätsgrenzen. Wenn die alle Online studieren können, dann wäre das ja entspannter.

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