Familienprobleme mit Eltern

Hallo zusammen,

ich habe eine kleine Familie mit meinem Mann, Hund und Kind (3 Wochen alt). Wir sind sehr glücklich.

Mit meiner eigentlichen Familie (Mutter, Vater, Schwester) habe ich mich eigentlich immer gut verstanden, wir wurden aber immer sehr unterdrückt von unserem Vater. Ich bin dann mit 24 ausgezogen und habe mit meinem Mann geheiratet. Meine Schwester (29 Jahre) lebt noch daheim. Wir haben türkische Vorfahren und mein Vater legt teilweise noch viel wert auf die türkische Kultur, Religion ist ihm nicht so wichtig. Mein Mann ist Kroate und somit gab es am Anfang teilweise Schwierigkeiten damit klarzukommen. er hat es aber relativ gut akzeptiert und die beiden verstehen sich inzwischen super.

Nun hat meine Schwester sich in einen Italiener verliebt und mein Vater ist überhaupt nicht damit einverstanden. Am Anfang, als sie es ihm gesagt hat, war er sehr ruhig, aber von Tag zu Tag kann er sich immer schlechter damit anfreunden. Nun hat er gemeint, wenn sie mit ihm glücklich werden will, soll sie gehen und ihr Ding machen. Auch meinen Mann hat er mit reingezogen und ihm ein Bild von dem Italiener geschickt und gefragt wer das ist (die beiden kennen sich). Ich bin daraufhin ausgerastet und habe gesagt, dass er uns raushalten soll und dass ich kein Problem damit habe, den Kontakt abzubrechen, wenn wir mit reingezogenen werden. Nun ist er auch auf mich sauer, weil er meinte, dass es frech von mir sei, mit kontaktabbruch zu drohen. Er lässt seine schlechte Laune gerade an allen raus und zieht jeden damit runter.
Ich bin seit gestern mehrmals am weinen, anstatt mein Baby Glück genießen zu können. Wie kann man seiner Tochter sowas antun? Meine Schwester wird 29 Jahre alt. Da kann man ihr das Leben doch nicht mehr zur Hölle machen, weil sie in einen Italiener verliebt ist.

Dann meinte er, dass er und meine Mutter am besten wieder in die Türkei auswandern. Daraufhin bin ich wieder in Tränen ausgebrochen, weil meine Mutter für mich wie eine Freundin ist und ich nicht damit leben könnte, wenn sie nicht mehr hier ist. Ich kann einfach nicht verstehen, wie man die ganze Familie mit reinziehen kann. Mir geht es aktuell wirklich schlecht und auch meine Mama ist nur schlecht drauf 😞 dabei hatten wir uns so gefreut auf die Zeit mit ihrem Enkel und jetzt haben wir hier ein Familiendrama vom Feinsten :(

Wie würdet ihr mit der Situation umgehen? Mein Mann meint, ich soll mich nicht so sehr reinsteigern und einfach drauf scheissen. Dass sich die Lage schon wieder beruhigt. Ich kann aber einfach nicht. Kann mir gerade nicht vorstellen, dass sich das jemals klären soll….

Zudem zieht mit der ganze Mist extrem runter, man muss irgendwie ständig drauf achten, was man macht und dass mein Vater glücklich und zufrieden ist. Wenn man nicht nach seiner Pfeife tanzt, macht er jedem das Leben zur Hölle. Eigentlich wäre mir das total egal, weil ich ihn sowieso nicht in meinem Leben brauche, aber meine Mutter bedeutet mir einfach zu viel und ich will sie nicht verlieren.

Bearbeitet von Probleme203
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Dein Mann hat recht, du dramatisierst das total.
Sind das nur die Hormone oder brichst du sonst auch wegen Bagatellen in Tränen aus?
Deine Schwester ist 29 und wird mit ihm hoffentlich zufrieden leben.
Dich geht das ganze Theater nichts mehr an, sei froh darüber, deshalb ist auch die Androhung eines Kontaktabbruchs völlig überzogen, nur wenn dein türkisch geprägter Vater deinen Mann fragt, ob er mal schauen könnte, wie der Typ so ist.
Und wenn deine Eltern in die Türkei zurückgehen würden, würdest du das auch gut überleben.
Du bist erwachsen, Familienmutter und Muttis Schürzenzipfel ist nicht mehr der richtige Platz für dich.
Wenn deine Mutter das möchte, darf sie das.
Also.
Krieg dich ein, hör auf wegen nichts zu weinen und freu dich, dass du deinen konservativen Vater und seinen Affenzirkus mit der Heirat hinter dir lassen konntest.
Stärke deiner armen Schwester und ihrem Freund den Rücken.
Es geht hier nicht um dich, sondern um die beiden.

Wenn du sonst nicht so überzogen reagierst, nur jetzt seit dein Baby auf der Welt ist ist, geh zum Arzt und erzähle ihm das.

Alles Gute!

Bearbeitet von survived
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Ich würde mich aus dem Thema komplett heraushalten.
Deine Schwester ist 29 und es ist ihre Beziehung.
Sie macht das schon.

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Wir werden ja mit reingezogen, wie sollen wir uns dann raushalten?:(

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Einfach dein Ding machen und wenn dein Vater etwas bezüglich der Beziehung deiner Schwester sagt, fragt oder macht, einfach sagen, dass du dich heraushälst. Einfach.

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Ich glaube bei dir spielen wirklich noch sehr viele Homone darein. Du hast vor 3 Wochen entbunden.
Ich würde einfach deutlich sagen das ich mich daraus halte und wenn die Schwester Hilfe benötigt kann sie natürlich mit die reden.

Deine Schwester ist 29 Jahre und sollte sich schon wehren können. So schlimm kann es zuhause ja kicht sein, sonst wäre sie doch schon längst ausgezogen.

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Hallo,

Warum lässt du dich in solchem Maße reinziehen? DasDrama entsteht doch erst durch die verschiedenen Mitmischer. Ich würde da gar nicht drauf reagieren. Dann kann er den Typen halt nicht leiden, auch gut. Vielleicht lernt er ihn kennen und mag ihn dann doch. Das steht doch alles noch in den Sternen.

LG m.

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Hallo

ich finde deine Verhalten noch heftiger wie von deinem Vater.

Der sagt ja dann soll deine Schwester ihr Ding machen.

Das er deinen Mann fragt wer der neue Partner deiner Schwester ist, ist zwar nicht gerade toll aber dein Mann ist erwachsen und kann da sagen dazu kann ich nichts sagen. Da musst du nicht gleich ausflippen und mit Kontaktabbruch drohen und dann noch sauer sein das dein Vater das nicht toll fand, ich finde das auch ganz schön "frech" wenn wegen solchen Sachen mit Kontaktabbruch gedroht werden besonderes weil dein Mann wirklich selber reagieren kann

Dein Mann ist der einzige der richtig reagiert,

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So wie es klingt ist dein Vater ein Kontrollfreak der Euch alle manipuliert, damit ihr seiner Meinung seid.

Ich würde dazu gar nichts sagen— das ist ein Thema zwischen deiner Schwester und ihm.
Fertig.

Ihr könnt euch raushalten— wenn ihr wollt.
Klare Ansage „ dazu sage ich nichts“ Mund halten und das jedes Mal!!

Und wenn deine Mutter nicht für dich und ihrer Interessen einstehen kann- dann ist auch dass das Problem deiner Mutter.
Wenn sie sich nicht traut gegen ihren Mann ihre Meinung durchzusetzen- dass sie nicht zurück ziehen will— dann muss sie mit den Konsequenzen leben.

Sobald ihr euch reinziehen lässt habt ihr schon verloren. Dann steht ihr zwischen beiden Parteien.

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Nun hat er gemeint, wenn sie mit ihm glücklich werden will, soll sie gehen und ihr Ding machen.

Soll das heißen dein Vater wirft deine Schwester raus?

Oder akzeptiert er ihren Freund und gibt Klein bei?

Deinen Mann hat er gefragt was das für ein Mensch ist? Wenn dein Mann ihn kennt, finde ich die Frage gar nicht so abwegig.
Oder hat der Freund der Schwester spezielle Seiten an sich, die dein Mann nicht sagen will.
Wenn es ein netter Typ ist, kann man das doch sagen, um vielleicht die Wogen zu glätten.

Warum du auszuckst verstehe ich nicht ganz.
Aber ich denke zwischen dir und deinem Vater hat sich vieles aufgestaut.

Gibt es keinen anderen Weg mit deiner Mutter Kontakt zu halten ohne oder mit nur wenig Kontakt zu deinem Vater?

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Ich glaube mal, dass er sie rauswirft und nichts mehr von ihr wissen möchte. Kann aber auch nur ne leere Drohung sein.

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Hi,

mit 29 Jahren sollte sie sich dann jetzt wohl wirklich eine eigene Wohnung suchen- alleine - und selbstständig werden!
Wenn Sie nicht mehr zuhause wohnt, hat euer Vater auch weniger Macht. Er wird sie vermissen und einlenken.
Wenn deine Mutter mit in die Türkei zieht, wäre auch sie selber schuld dran.
Ihr seid doch alle eigenständige Personen.
Lad deine Eltern künftig zu dir ein und wenn er nervt, dann sag ihm das du dieses Verhalten so nicht duldest.
Alternativ sagst du ihm, wenn er zu dir kommt geht es um euch und du willst nicht über andere sprechen.

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Dein Vater scheint irgendwie in einem kulturellen / traditionellen Rollenkonflikt zu sein. Den muss er aber mit sich ausmachen.
Und ja, ich denke deine Schwester könnte mit 29 langsam mal auf eigenen Beinen stehen und ob deine Mutter auswandern würde, wäre ja ihre Entscheidung oder tanzt sie auch immer nach seiner Pfeife?

Lasst ihn grummeln, reduziert etwas den Kontakt, aber gleich mit Kontaktabbruch drohen. Das ist heftig.

Grenze dich ab. Mit klaren Worten und wenn dein Vater dann blöd wird, geh.

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Du stammst aus einer Familie mit türkischem Hintergrund und hast dich von deinem wahrscheinlich autoritär veranlagten Vater unterdrückt gefühlt. Auch mit der Akzeptanz deines Mannes, der Kroate ist, hatte er Anfangs Schwierigkeiten.
Nun hat deine ältere Schwester einen italienischen Freund, in dem sich anbahnenden familiären Konflikt hast du deinem Vater mit Kontaktabbruch gedroht. Dein Vater hat die Situation eskaliert indem er seinerseits damit droht, zusammen mit deiner Mutter in die Türkei zu ziehen. Deine Mutter ist dir aber sehr lieb.

Ich habe eine türkische Einwandererfamilie in meiner Bekanntschaft und Kontakt zu deutsch-türkischen Familien in der 2. bis x-ten Einwanderergeneration. Mir ist immer eindrucksvoll aufgefallen, welchen ungeheuren Stellenwert der Zusammenhalt in der Familie - auch in der erweiterten Familie bzw. Sippe - bei diesen kulturell so geprägten Menschen spielt. Das konnte ich mir ohne diese Erfahrungen in den letzten Jahren garnicht vorstellen.
Dazu kommt natürlich auch die traditionelle patriarchalische Ausrichtung.

Die üblichen "deutschen" Ratschläge würde ich daher mit etwas Vorsicht betrachten. Ich denke, dass deine wahrscheinlich sehr emotional vorgebrachte Drohung des Kontaktabbruchs vor dem kulturellen Hintergrund weiteres Öl ins Feuer gegossen haben dürfte in einer eh schon angespannten Situation. Dein Vater hat - er hat es ja als "Patriarch" nie anders gelernt - mit dem Versuch einer weiteren Eskalation reagiert.

Da haben wir nun den Salat.

Ein erster innerlicher Schritt wäre m.E. wenn du dir selbst gegenüber zugeben könntest, dass du diesen Patriarchen in deiner Familie nicht mehr ändern kannst. Du kannst aber versuchen, mit ihm halbwegs einvernehmlich - ist ja schließlich dein Vater - auszukommen, ohne dass du im Staub vor ihm kriechen musst bzw. dich demütigen lassen musst.

Deinem Vater wird die Familie genauso wichtig sein wie dir, auch wenn er wohl kaum mehr aus seiner Haut herauskommt.
Vielleicht wäre ein möglicher Ansatz, wenn du mit Hilfe deiner Mutter und deines Mannes versuchst zu deeskalieren. Du könntest etwa einen Einstieg bei deinem Vater machen etwa in der Art, dass auch dir der familiäre Zusammenhalt und der Familienfrieden über alles ginge.
Gleichzeitig könntest du argumentieren, dass du seine Schwierigkeiten, sich mit den kulturellen generationsübergreifenden Veränderungen abzufinden verstehen kannst. Aber er sollte einsehen, dass auch er als Vater dagegen machtlos ist und es das Beste für ihn wäre, die "neue familiäre Welt" in Liebe zu akzeptieren.
Du könntest auch versuchen ihm zu erklären, dass er sich durch solches Verhalten letztlich nur selbst schädigt. Ich denke ja doch, dass er seine Enkel auch mal sehen will und dass ihm dieser Kontakt auch persönlich etwas gibt.

Bearbeitet von Christoph61