Tochter 5. Klasse Gymnasium toal unglücklich

Hallihallo,
bin heute wieder ziemlich von der Rolle und bräuchte mal ein paar Meinungen. Meine Tochter, 11 Jahre geht in die 5. Klasse eines Gymnasiums. Sie hatte die Empfehlung fürs Gymnasium ohne Einschränkung und wollte auch unbedingt dorthin. Sie hat sich die Schule auch selbst ausgesucht. Leider ist es so, dass meine Tochter sehr unglücklich dort ist sowohl wegen der schulischen Leistungen als auch den Rest wie Lehrer, Mitschüler usw. Sie hatte früher auf der Grundschule eigentlich immer gute Noten und jetzt sind diese der Reihe durch im 4 minus bis 5 Bereich. Ich musste auch schonmal in der Schule antanzen weil sie desöfteren ihre Hausaufgaben nicht oder nicht vollständig hatte und Arbeitsmaterialien fehlten. Das hat sich zwar gebessert seitdem wir als Eltern das täglich kontrollieren aber ihre Motivation geht fast gegen null. Sie meint sie müsse nicht für Klassenarbeiten lernen (Ich kann das!!) und überhaupt sind die Lehrer dort so "blöd" und die Mitschüler ebenfalls. Sie hat irgendwie seit der ersten schlechten Zensuren die Flügel hängen lassen. Wir haben ihr als Eltern schon zig mal Hilfe angeboten aber sie nimmt diese nicht an. Sie weint häufig und sagt, sie will von der Schule runter. Heute sagte sie, sie möchte doch lieber zur Realschule gehen da wo ein Mädchen aus unserer Siedlung hingeht. Was meint ihr? Wäre es zu früh jetzt schon "aufzugeben" oder wäre es besser, wenn sie den Schulwechsel macht in der Hoffnung auf ein positives Feedback für die Zukunft? Wer hat auch solche Erfahrungen gemacht?
Über einen Rat wäre ich sehr dankbar.
LG Susanne

1


Hallo Susanne

Wenn sie selbst sagt sie möchte nicht auf dieser Schule bleiben würde ich sie auf die Realschule schicken.

Ich denke es bringt nichts sie zu zwingen auf dieser Schule zu bleiben. Ihr könnt ja einen Kompromiss machen indem ihr abwartet bis zum Halbjahreszeugnis. Wenn es sich bis dahin nicht gebessert hat, würde ich wechseln

LG Siomi

2

Hallo Susanne!

Also, soo schnell würde ich nicht aufgeben! #liebdrueck
Die Umstellung von der kuscheligen Grundschule ist immer hart, egal, wohin sie danach geht.

Bleib an ihrer Seite, unterstütze sie, wenn sie bereit ist, Hilfe anzunehmen und bleib cool #cool

Ich habe nach einem Umzug grade eine ganz ähnliche Erfahrung mit meinem Sohn hinter mir. Nachdem er häufig weinend aus der neuen Schule gekommen war, weil die Mitschüler "blöd" waren und auch die Noten nicht entsprachen, hat er nach viel Zuwendung (Nachhilfe mit Mama in Deutsch, mit Papa in Mathe.....die Aufmerksamkeit hat er sehr genossen) wieder seine gewohnte Form gefunden und mittlerweile eine ganze Clique Freunde hinter sich. #freu #huepf

LG Sybille

3

Hallo Sybille,

"Die Umstellung von der kuscheligen Grundschule ist immer hart, egal, wohin sie danach geht"

entschuldige, daß ich dir da widerspreche, aber bei mir war es genau umgekehrt:
in meiner Grundschule wurde ich von unfähigen Lehrern unterrichtet und die meisten Mitschüler waren niederträchtig und gemein, um unseren Lehrern zu gefallen.
Auf dem Gymnasium war ich endlich von (größtenteils) fähigen Lehrern umgeben, und von Mitschülern, die "normal" waren (okay, daß meine Mitschüler in der Grundschule Charakterschweine waren, lag natürlich an dem Verhalten unserer Grundschullehrer, die das forciert haben).

Ich wollte damit nur sagen, daß man nicht verallgemeinern sollte - nicht alle Grundschulen sind "kuschelig", und vor allem intelligente Grundschulkinder sind da dem Neid ihrer Mitschüler ausgesetzt.

LG,
J.

6

Hallo J.!

Ich meinte wirklich nur die Umstellungsphase! #schwitz

Ich fand meine Gymnasialzeit auch viel besser, als die Grundschule....aber ich gebe zu, daß ich in den ersten drei Monaten mehrere Dreier und Vierer nach Hause gebracht habe, bis ich mich an den neuen -aber schön spannenden!!- Rhythmus gewöhnt hatte.....#hicks

LG Sybille

4

Wenn sie zur Realschule ginge, müsste sie sich ja wieder auf neue Lehrer und Mitschüler einstellen.
Im Übrigen ist es ein Trugschluß zu glauben, der Anfang auf der Realschule sei einfacher als auf dem Gymnasium.

Und nur wegen des "Mädchens aus der Siedlung" würde ich das schon gar nicht machen, Freundschaften wechseln in dem Alter schnell.

>> Sie weint häufig <<< Kann da noch etwas anderes im Busch sein?

Gruß
geha

5

Hallo Susanne,

mein erster Eindruck war:
Würde sie denn die HA an der Realschule machen, alle Materialien mitbringen etc.?
Liegt es wirklich an den Lehrern/der Schule oder ist es eher pubertäres Verhalten?

Ich kenne Deine Tochter nicht und kann sie daher wohl kaum fair einschätzen. Aber das wären halt meine ersten Gedanken.

Aus welchen Gründen hat sich denn Deine Tochter für dieses Gymnasium entschieden? Weil dort gute Freundinnen hingehen?
Die Mitschüler sind aber ja laut Deinem Posting "blöd". Kennt sie sie vielleicht nur nicht, weil sie von anderen Grundschulen kommen?

Für den Fall kann ich Dir bzw. ihr das Buch "Conny & Co" empfehlen: Conny wird zu Anfang der 5. Klasse krank und gleich am 1. Tag, an dem sie wieder in der Klasse ist, muss sie (an der Tafel!) einen Vokabeltest über sich ergehen lassen, für den sie nicht geübt hat, weil sie krank war. Ergebnis: 6
Seitdem haßt sie die Lehrerin. Außerdem kennt sie nur 3 weitere SchülerInnen, der Rest ist ihr unbekannt. Nach der Blamage beim Vokabeltest glaubt sie, dass sie im Boden versinken müsse.
Alles wandelt sich aber zum Guten.
Selbst die Lehrerin findet sie später gar nicht mehr so übel.

Ich würde den Ursachen auf den Grund gehen.
Denn die verweigerten HA können doch nicht nur mit den Lehrern zusammenhängen.
Was wäre, wenn sie die Schule wechseln würde, sich dies aber nicht ändern würde? Was wäre gewonnen?

Aus diesem Grund würde ich von mir aus das Gespräch mit meiner Tochter, den Lehrern sowie ein paar Mitschülerinnen suchen. Irgendwie muss man doch rauskriegen, wie sie aus dem Teufelskreis rauskommen kann.
Es ist schwierig, wenn sie Dich so gar nicht an sich ranlassen will. Aber vielleicht gibt es eine nette Patentante oder sonst jemanden, der den Part für Dich übernehmen kann und dem Deine Tochter sich nun mehr öffnen möchte und von dem sie auch Hilfe annehmen will?

Gibt es an der Schule keinen Vertrauenslehrer? Ich dachte, heute würde es mehr Möglichkeiten zur Beratung geben als früher!

Bist Du auf dem Gymnaisum gewesen oder Dein Mann? Vielleicht hilft es, wenn Ihr erzählt, dass Ihr auch mal schlechte Noten/Durststrecken hattet und wie Euch Eure Eltern/ältere Freunde/Nachhilfelehrer oder sonst wer geholfen hat?

Unsere Tochter hat alle unsere Zeugnisse (von der 1. Klasse bis zum Abizeugnis) gründlich studiert und durfte auch in einigen alten Arbeitsheften blättern.
Wir haben besprochen, dass jeder mal einen Durchhänger haben kann und es dann wichtig ist, sich helfen zu lassen und zu üben.
Sie weiß, dass wir nie wegen einer schlechten Note schimpfen werden. Wohl wird es aber zur Konsequenz haben, dass sie üben MUSS.

Natürlich sollte der Druck nicht zu groß werden. Schule darf keine Bauchschmerzen machen!
Aber Probleme hat jeder mal - mal mit den Mitschülern, mal mit den Lehrern und eben auch mal mit den Noten.
Da muss man aber auch durch. Das gehört zum Erwachsenen-werden doch dazu.

Horch doch noch mal nach, was denn aus den Gründen geworden ist, aufgrund derer sie sich ausgerechnet für diese Schule entschieden hat.
Was ist daraus geworden?
Vielleicht kommt Ihr ja so weiter.

Und was heißt, dass sie Eure Hilfe nicht annehmen mag?
Will sie nicht üben? Darauf würde ich bestehen. Immerhin zeugen ihre Noten davon, dass Übung fehlt oder sie es nicht verstanden hat.
Wenn es nur Flüchtigkeitsfehler sind, würde ich Konzentrationsübungen machen - auch das läßt sich ja üben!!
Aber irgendwas kann sicher sinnvoll geübt werden.

LG und eine glückliche Wortwahl wünscht Dir
Ina

7

Hallo Susanne!

Ich würde an eurer Stelle nicht gleich aufgeben. Sie muß auch auf der Realschule lernen, Hausaufgaben machen und ihre Sachen beisammen haben. Da ist kein Unterschied. Auch sind die "Ansprüche" nicht so weseltlich geringer, dass sich das alles mit links machen ließe.
Meine Tochter hat am Anfang auf dem Gymnasium (7. Klasse, da wir in Brandenburg leben) auch erst mal lernen müssen zu lernen. Das ist anfangs nicht leicht, weil man als Schüler glaubt, dass das alles so locker weiter geht. Aber das tut es nicht und das ist ein herber Rückschlag.

Vielleicht könnt ihr ihr ja Nachhilfestunden ermöglichen, wenn sie eure Hilfe nicht annehmen will. Das soll schon vielen Schülern richtig gut geholfen haben. Und ich könnte mir vorstellen, dass bei eurer Tochter einfach nur der Groschen fallen muß und dann kommt sie auf den richtigen Weg.

Sollte es sich nach vielleicht 1 Jahr mit (Nach-) Hilfe nicht verbessern, könnt ihr ja über einen Schritt zur Realschule noch nachdenken.

LG, mohmoh

8

Ohne Euch wirklich zu kennen, ist es sehr schwierig etwas dazu zu sagen. Grundsätzlich würde ich sie auf die Realschule schicken, wenn sie selbst das möchte.

Seit wir G8 haben, hat sich das Mobbing unter den Kindern verschärft. Wer nicht zu einer gewissen sozialen Schicht gehört, wird gnadenlos weggebissen. Vielleicht ist das die Ursache?

Gruß

Manavgat

9

Hallo Susanne,

meine Tochter hatte in der 5. Klasse auch Probleme Kontakt zu finden. Da sie nicht so "offenherzig" wie andere rüberkommt, war sie erstmal sehr alleine.
(Sie ist ohne Klassenkameraden in diese Schule gewechselt.)
Nach den Sommerferien war auf einmal alles anders! Die Kinder haben sich alle neu sortiert und neue Freundschaften gebildet. Heute ist mein Kind das erste Mal nach der Schule mit Freundinnen ins Kino und übernachtet auch bei einer. Erst jetzt fühlt sie sich von den anderen anerkannt und gehört "dazu".

Fürs Gymnasium (oder fürs Leben generell) braucht man auch eine gewisse Frusttoleranz. Wird eure Tochter das erlernen können?
(Ich selbst habe das nicht und bin bei jeder einfachen drei mit Magenschmerzen heim und konnte tagelang nicht richtig schlafen. Wie dumm und sinnlos das war, kann ich allerdings erst heute erkennen.)

Wenn euer Kind (eurer Einschätzung nach) diesem Frust nicht richtig bewältigen kann und unter dem Druck krank wird, würde ich sofort einen Schulwechsel vornehmen.

Viele Wege führen nach Rom!

LG emma