Kind (4)entwicklungsverzögert / SPZ bitte Meinung

Hallo,
ich bin ganz neu hier, weil ich nicht mehr weiß, wo vorne und hinten ist und vielleicht ein bisschen Zuspruch oder verschiedene Meinungen von Euch zu hören.
Meine Tochter ist 4 Jahre alt, die ersten Jahre verliefen ganz normal, mit 15 Monaten gelaufen, viel gebrabbelt etc. Allerdings war sie schon immer ein high Need Baby / Kind , welches viel viel Aufmerksamkeit braucht(e). Ab 2,5 Jahren erreichte sie die Ziele nicht, die ein Kind sonst so können müsste. Sie spricht noch nicht lange, aber inzwischen kann sie ganz mittelmäßig gut sprechen.
Mittlerweile ist sie 4 Jahre alt und wir waren ein paar Male im SPZ, auf Anraten unseres Kinderarztes. Vor einigen Monaten wurde eine entwicklungsdiagnostik mit ihr gemacht. 2 Tests.
An den Tagen war sie nicht so konzentriert, generell ist sie sehr hibbelig und wir stellten uns schon öfter die Frage, ob sie vielleicht an ADHS leide.
Nun ja, nach der Entwicklungsdiagnostik wurde uns beim letzten Gespräch gesagt, dass unser Kind vermutlich an einer intelligenzminderung / lernbehinderung leide.
Wir sind fast aus allen Wolken gefallen. Das war ein Schlag ins Gesicht für uns. Irgendwie kann ich das nicht ganz glauben, dass man anhand so einer eingangsdiagnostik schon sagen kann, dass das Kind intelligenzvermindert sei. Ich bin mit den Nerven am Ende, sie hat auch momentan eine so schwierige Phase. Sie ist selten bis garnicht zufrieden, nörgelt, quengelt, beschäftigt sich nur 1-2 Minuten mit Spielzeug und ist dann wieder abgelenkt. Fernseh schaut sie garnicht. Leider! Ich wäre froh, wenn sie mal eine halbe Stunde schauen würde, aber sie ist nur interessiert an Musikvideos für Kinder. Sendungen verfolgt sie leider garnicht. Mittlerweile leidet unsere Beziehung (die vom Vater & meine) sehr unter diesen ganzen Umständen. Es ist so schwierig, dass man ein Kind hat, was SO anders ist, als all die anderen Kinder.
Was meint ihr dazu?kann man wirklich jetzt schon erkennen, ob das Kind intelligenzvermindert ist?
Die Schwangerschaft verlief gut und alles weitere auch. Aber die Erziehung dieses Kindes ist so herausfordernd und anstrengend , ich kann langsam nicht mehr. Ein Beispiel: die Waschmaschine läuft und ihr lieblingskleid ist darin. Sie kann dann nicht akzeptieren, dass die Maschine noch eine halbe Stunde läuft und will ihr Kleid SOFORT haben und macht dementsprechend einen Riesenaufstand. Sie hört dann auch garnicht mehr zu.
Bin mit meinem Latein am Ende, langsam verliere ich meine ganze Lebenslust und hab natürlich Angst, dass sich das auf das Kind projiziert.
Danke fürs lesen.

1

Hmm schwierig, ich hatte mal in unserer HPT eine 6 jährige mit geistiger Behinderung und da hat man das schon sehr klar erkennen können ( motorisch normale Entwicklung).
Was sagen denn die im SPZ ? Sind die sich sicher?

2

Naja, gesichert ist die Diagnose nicht, aber das war deren Einschätzung. Also davon gehen sie aus. So wirkt unsere Tochter ganz normal. Sie ist auch sozial, geht auf Kinder zu, tobt gerne usw. Motorisch ist sie sehr stark.

3

Hä?
Und was bietet dir das spz nun? Also wir waren auch schon öfter da, aber die müssen doch ne Therapie bieten?
Also Logopädie und Ergotherapeutin wäre hier doch wünschenswert.
Egal ob die vermutung richtig liegt, wäre es ja schön dein Kind zu fördern.
Liebe Grüße

5

Hallo! Das fand ich auch so unprofessionell! Wir haben uns auf eigene Kappe bei der Frühförderung angemeldet. Die Termine bekommen wir jetzt bald im laufe des Monats.

4

Hey!

Deshalb würde ich mit unserem Kind nicht ins spz gehen.
Ich hatte ein Kind im Unterricht, das meiner Meinung nach adhs hat. Ich habe es selbst und sehe die Symptome bei diesem Kind. In der richtigen Lernumgebung konnte es super lernen, hat Dinge schneller verstanden als die Mitschüler und mehr einsen in der 5.Klasse geschrieben als ich in meiner Laufbahn am Gymnasium. So. Dieses Kind war zum IQ-Test im spz und hat dieses mit einem Wert knapp über 70 (dh knapp über einer geistigen Behinderung) verlassen. Auf adhs ist da niemand gekommen.

Bei meinem Kind steht wohl auch ein IQ-Test an. Der Kinderarzt sprach langfristig vom SPZ, wenn es sich nicht bessere. Ich werde die gesamten Tests in unterschiedlichen Einrichtungen machen lassen. IQ-Test im Zentrum für Begabungsdiagnostik, adhs (falls notwendig) in der Ambulanz für Kinder, in der auch ich getestet wurde. Zumindest den IQ-Test zahlen wir selbst- aber dafür nehmen sie sich ordentlich Zeit.

Liebe Grüße
Schoko

6

Werden beim SPZ nicht auch die schulischen Leistungen und das Verhalten in der Schule mit einbezogen? Dann hätte es ja auffallen müssen, dass die Aussagekraft des Tests nicht gegeben ist. Ich dachte auch immer, dass die Mitarbeit berücksichtigt werden müsse.

7

Das Kind war zuvor auf einer anderen Schule und hat dort verweigert. Daher passte der IQ vermeintlich zu den Leistungen. Im Zeugnis der Grundschule war adhs eigentlich offensichtlich (Impulsivität, schlechte Konzentration und Ausdauer).

8

Ich denke, dass es schwierig ist, jetzt schon eine Aussage zur Intelligenz zu treffen.
Aber du hast ja selber das Gefühl, dass deine Tochter sich nicht in der Norm entwickelt und von ihrem Verhalten her auffällig ist.
Ich würde auf jeden Fall darauf dringen, dass sie Förderung erhält.
Ergotherapie, Logopädie, vielleicht eine Integrationskraft im Kindergarten.
Es nützt nichts, sich jetzt über die Umstände aufzuregen und Diagnosen in Frage zu stellen. Egal, welche IQ-Werte später gemessen werden, eine gute und professionelle Förderung wird ihr auf jeden Fall zugute kommen.