"Beste Freundin" - Trauzeugin, doch nicht "Beste" Freundin oder doch/nicht Freunde?!

Hallo Zusammen,

Normalerweise kommentiere ich nur Beiträge in anderen Themen (hauptsächlich unter der Rubrik Partnerschaft), heute verfasse ich meinen ersten Beitrag auf der Suche nach Rat. Als Vorwarnung, der Text wird lang, aber ich hoffe, ihr habt die Muse bis zum Ende durchzuhalten.
Es geht um die Freundschaft zu meiner besten Freundin- jetzt nicht mehr beste Freundin. Nennen wir sie deswegen Freundin A (beste-jetzt nicht mehr beste Freundin) und Freundin B (auch eine Freundin).Freundin A kenne ich schon seit der Grundschule und seit der 5. Klasse sind wir tatsächlich auch befreundet. Die Freundschaft begleitet mich demnach nahezu mein ganzes Leben lang. Ich bin 31 Jahre alt, sie ist 30 Jahre alt. 

Letztes Jahr im September/Oktober entschied sie sich spontan dazu, Juli dieses Jahr zu heiraten. Wir redeten darüber, wie sie sich ihre Hochzeit vorstellt und ich habe ihr eine Location vorgeschlagen, die sie letztendlich auch genommen hat. 

1. Ende November kam sie kurz an meine Haustüre und hat mir einen Briefumschlag überreicht und gemeint, sie muss aber sofort weiter, weil sie noch wo anders hin muss. Zuerst dachte ich, in dem Kuvert ist Geld drin, denn ihre Kids waren krank an der Geburtstagsfeier meines Sohnes, aber sie meinte, sie bringt mir trotzdem Geld für das Geschenk von ihm. Als sie wieder weg war und ich den Briefumschlag bewusst in der Hand gehalten habe, wurde mir klar, dass sich kein Geld darin befindet. Im Umschlag war ein Perlenarmband mit der Aufschrift >Trauzeugin<. Ihr könnt euch bestimmt vorstellen, wie groß meine Freude war. Irgendwo ist es -finde ich- der Traum einer jeden besten Freundin die Trauzeugin sein zu dürfen und seine "Bestie" in der aufregenden, spannenden und stressigen Zeit der Hochzeitsplanung zu unterstützen. Ich empfand es als sehr schade, dass sie einfach gegangen ist, ohne meine Reaktion oder Antwort abzuwarten. Sei es drum, ich schrieb ihr in WhatsApp meine Zusage und Freude darüber. Zusätzlich sendete ich ein Foto, auf dem in ClipArt eine Braut mit ihrer Trauzeugin abgebildet ist. Sie antwortete, dass sie sich über die Zusage freut und möchte mir auch mitteilen, dass sie mich nicht als einzige gefragt hat und ihre zukünftige Schwägerin ebenfalls Trauzeugin wird. 

Soooo....jetzt muss ich an der Stelle zugeben, dass sich eine gewisse Ernüchterung bei mir eingestellt hat, weil ich dachte "Achso, muss ich mir den Posten als Trauzeugin teilen." Es war für mich irgendwie seltsam, weil ich das auch gar nicht kannte, dass eine Braut zwei Trauzeuginnen hat. Die Ernüchterung hielt nicht lange an und ich dachte mir: Es ist ihr großer Tag, sie versteht sich auch blendend mit der zukünftigen Schwägerin und wenn sie uns beide als Trauzeugen haben will, dann darf sie das auch. Nur weil ich das nicht üblich finde und es anders machen würde, heißt das noch lange nicht, dass jeder Mensch ebenfalls meiner Meinung sein muss. Auch die Art und Weise wie sie "gefragt" hat, habe ich mir dann hinterher einfach gesagt, nur weil ich finde man sollte solche bedeutende Dinge persönlich fragen und die Antwort auch Face-to-Face abwarten um evtl. z.B. noch gemeinsam mit einem Glas anstoßen zu können, hat da einfach jeder andere Erwartungen und Wünsche auf welche Art er seine Trauzeugin auswählt. 


Um das ganze zu versuchen Abzukürzen: 

Es war mir wichtig ein Gespräch mit ihr zu führen in dem sie mir mitteilt, was aus ihrer Sicht meine Aufgaben als Trauzeugin sind, wo ich ihr wie helfen und sie unterstützen kann. Dieses Gespräch hat nie stattgefunden. Alle meine Hilfsangebote liefen ins Leere, auf der anderen Seite bekam ich dann aber mit, dass die Zusammenarbeit mit ihrer zukünftigen Schwägerin aber sehr wohl funktionierte. Das stimmt mich natürlich traurig und fühlte sich einfach ungut an. Ich unterbreitete ihr den ein und anderen Vorschlag für die Hochzeit, beispielsweise ob sie eine Hochzeitszeitung wünscht, ob sie sich Bräuche wie Brautklau/Brautschuh-Klau wünscht, Spiele, leuchtende LOVE-Dekobuchstaben. In allen anderen Dingen wurden meine Hilfsangebote einfach nicht angenommen. Die meisten Vorschläge wollte sie nicht umgesetzt haben, für eine Antwort bezüglich der Leuchtbuchstaben musste ich sie dreimal ansprechen. Eine richtige Rückmeldung, dass ich die Deko bestellen kann/darf, bekam ich ca. 1 Woche vor der Hochzeit -ich war froh, dass die Deko noch zu haben war. Sie wollte -auch recht kurzfristig 2-3 Wochen vor der Hochzeit- eine Band, für die Band hatte sie nicht genug Geld. Wir haben darüber gesprochen und ich bot ihr an, als Trauzeugin zusammen mit dem Trauzeugen ihres Mannes, jeweils die Hälfte des fehlenden Betrags zu sponsoren.

Zwei Tage vor der Hochzeit haben wir damit begonnen, an der Location alles "Klar Schiff" zu machen. Wir waren stundenlang beschäftigt und auch hier ist mir einfach wieder bewusst geworden, wie viel mehr ihre Schwägerin in die Planung involviert wurde und wie wenig ich. Wir saßen und haben eine kurze Pause gemacht, als die Schwägerin meinte: "Ja, und dann fahre ich mit dem Brautauto mit.....blala" schaut mich an und fragt "und wo fährst du eigentlich mit?". Da war ich doch sehr negativ überrascht. Mir gingen fragen wie "Wieso weiß sie das sie mit dem Brautauto mitfährt?", "Soll/Darf ich auch mit dem Brautauto mitfahren?", " Wenn ja, wieso sagt mir das niemand, wenn nein warum darf die eine aber die andere Trauzeugin nicht mitfahren?". Um mich nicht ganz so dumm und erniedgrigt zu fühlen, habe ich geantwortet mit meinem Partner und unseren Kindern zu fahren. 

2. Tag der Hochzeit 
Wir haben uns morgens bei der Braut zum Frühstück getroffen und sind danach alle zusammen zum Friseur. Beim Friseur berichtete die Schwägerin noch groß, dass die Braut ja zwei Trauzeuginnen hat. ca. eine Stunde vor Abfahrt habe ich dann auch erfahren, dass ich ebenfalls mit dem Brautauto mitfahren soll. Hab natürlich trotzdem zugesagt, obwohl es für meine eigene Planung recht ungünstig war. Dachte ich hätte daheim noch eine halbe Stunde um mich fertig zu machen und meinen Partner mit den Kindern zu unterstützen. Ging dann aber nicht, aber für meinen Partner war das okay. Hatte trotzdem zur Folge, dass er es mit den Kindern nicht pünktlich zum Standesamt geschafft hat und bei der standesamtlichen Trauung nicht dabei sein konnte - zum Glück!

Ich habe durch den Druck, der durch die kurzfristige Planänderung entstand, dummerweise 30 Minuten vor Abfahrt mein Outfit mit dem Bügeleisen verbrannt. Musste dann auf die Schnelle ein anderes Outfit zusammenstellen, es war okay, aber eben nicht das was ich wollte. Vlt. war das schon ein schlechtes Omen und ich hätte daheim bleiben sollen :D

Wir kamen in das Standesamt rein, also in den Raum der Trauung. Die Braut als erstes, ich als Zweites. Es standen vorne 4 Stühle, Braut-Bräutigam-mit jeweils einem Trauzeugen. Schwer zu beschreiben, aber mein Bauchgefühl hat mir einfach gesagt, dass ich nicht diejenige bin, die auf einem der Stühle sitzen wird. Um den Schmerz abzufedern, habe ich meine Freundin gefragt, was wir machen sollen und ob ihre Schwägerin dort sitzen soll. Man hat ihr richtig angesehen, wie unangenehm die Situation für sie ist und das sie gar nicht weiß was sie jetzt sagen soll. Freundin B kam rein und fing an mit mir zu sprechen, während ich mich zu ihr drehte, meinte Freundin A -für mein Empfinden- kleinlaut Ja. Ich saß also in der ersten Reihe und dufte/musste ohne Vorwarnung zusehen, wie ich nicht (auch) Trauzeugin wurde. Schmerzhaft waren die beiden Momente, als die Standesbeamtin zu beginn von allen vier die Personalausweise sehen wollte, die natürlich alle 4 griffbereit hatten und die Beamtin auch genau diese 4 Personen vor sich erwartet hat oder auch als die vorgefertigten Urkunden vorgelesen wurden und eben nur die Schwägerin als Trauzeugin gelistet war. Logisch, denn die Schwägerin IST die Trauzeugin und nur sie allein. Das war hart. Es war sehr verletzend und respektlos gegenüber mir. Es hat mich sehr viel Kraft gekostet eine zumindest neutrales Gesicht  aufzusetzen. Als wir alle draußen standen und auf das Brautpaar gewartet haben, haben mein Partner und ich uns wieder zusammenschließen können. Er hat sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmt und gefragt, was los ist. In der Menschenmenge konnte ich es ihm nicht erzählen, sondern erst als wir zum Auto gelaufen sind, um die Schleife ans Auto zu binden. Auch er war fassungslos und konnte nicht nachvollziehen, weshalb sie mich vorher nicht informiert hat. Ich hab mich sehr angestrengt, mich an der Hochzeit mit meinen Gefühlen zurückzunehmen und fröhlich zu wirken, trotzdem getanzt etc.. Auch wenn ich mich eigentlich jede Minute nach Hause gewünscht habe. Die Hochzeit meiner besten Freundin habe ich mir definitiv anders vorgestellt. Freundin B hat gemerkt, dass etwas nicht stimmt und hat nachgefragt. Kurz habe ich ihr die Lage geschildert und sie war sehr verblüfft, weil sie Freundin A schon vor Monaten gefragt hat, wer ihre Trauzeugin ist und sie meinte, es ist ihre Schwägerin- von mir war nie die Rede. 


3. Aussprache / Lügen / IST-Stand
Am nächsten Tag waren mein Partner und ich trotzdem beim Aufräumen helfen. Ich hatte erwartet, dass sie auf mich zukommt und mir die Situation erklärt. Das ist nicht passiert und um ehrlich zu sein, war ich zu dem Zeitpunkt nicht in der Lage, sie "zur Rede zu stellen". Sie hat uns für abends zum Resteessen eingeladen, das habe ich abgelehnt. den Rest des Tages lag ich "depressiv" im Bett und es war absolut gar nichts mit mir anzufangen. Meine Gedanken kreisten über die Geschehnisse und ich wurde einfach nicht schlau daraus. Ich kam zu dem Schluss, dass sie irgendwann vom Standesamt mitgeteilt bekam, dass es nicht möglich ist, zwei Trauzeugen zu haben und -warum auch immer- nicht in der Lage war, mir dies mitzuteilen. Am nächsten Tag - zwei Tage nach der Hochzeit- habe ich ihr eine Sprachnachricht gesendet, in der ich ihr meine Sicht der Dinge, meine Gefühle etc. mitgeteilt habe. Dinge wie: Woran es den gelegen hat, dass unsere Zusammenarbeit nicht funktioniert bzw. nahezu gar nicht vorhanden war und das obwohl ich sie oft darauf angesprochen habe, was für ein ekelhaftes Gefühl es ist an der Hochzeit der "besten Freundin" herausfinden zu müssen nicht wie angefragt die Trauzeugin zu sein, das ich mir Offenheit von ihr gewünscht hätte, das ich nicht weiß was ihre Beweggründe waren um mich so (schlecht) zu behandeln, aber das ich nach unserer jahrenlangen Freundschaft mehr von ihr erwartet hätte. Das ich mich komplett zum Narren gehalten fühle. Das sie versteht, dass es mir NICHT (und das stimmt wirklich) darum geht, am Ende nicht die Trauzeugin zu sein, SONDERN das ich es absolut daneben finde zwei Leute für das Amt des Trauzeugen zu fragen und dann einem davon -egal welchem- versäumen mitzuteilen das dies leider nicht möglich ist. Auch, dass eine offene Kommunikation und Aufklärung des Sachverhalts - also ihre Entscheidung für die Schwägerin als Trauzeugin- in Ordnung gewesen wäre und viel besser als mich einfach ins Messer laufen zu lassen, frei nach dem Motto " Finde einfach selbst heraus das du nicht meine Trauzeugin bist und schau halt wie du damit klar kommst.". Die Sprachnachricht ging knapp über 11 Minuten, war trotz all meiner Bemühungen doch recht emotional und es war zu hören, dass ich stark damit kämpfe, nicht zu weinen. 

Sie kam noch am selben Tag zu mir - auch weil ich noch Sachen von der Hochzeit bei mir hatte. Man sah ihr an, dass sie geweint hat. Sie kam in meinem Flur und begann nochmal zu weinen, hielt sich die Hände vors Gesicht, weinte und war nicht mehr in der Lage zu sprechen. Prompt hatte ich ein schlechtes Gewissen, sie mit meinen Gefühlen konfrontiert zu haben. Sie kam dann ins Wohnzimmer und nach kurzer Zeit hatte sie sich wieder gefangen. Sie entschuldigte sich und versicherte mir, dass es niemals ihre Absicht war, mich zu verletzen. Sie hat viel geredet und viel erzählt, was alles schief lief und was sie sich alles anders vorgestellt hat, aber das waren alles Dinge, die die Situation unserer Freundschaft und unser Thema nicht betreffen. Beispielsweise was beim Friseur schief lief oder wie unangebracht sich ihr Vater benommen hat (Er hat sich geweigert eine Rede zu halten, konnte/wollte seiner Tochter nicht einmal sagen wie hübsch sie aussieht und hat sie morgens "angeschrien" weil er spontan einspringen musste den Brautstrauß abholen). Zu meinem Anliegen meinte sie "nur": Es wäre ihr gar nicht so bewusst gewesen, aber jetzt wo sie meine Sprachnachricht gehört hat, versteht sie, wie ich mich fühle. Sie wollte mich nicht ausgrenzen, aber sie sieht ihre Schwägerin alle 2 Wochen bei ihrer Schwiegermutter und das ist halt einfach, die Zeit zum Planen zu verwenden. Sie hat uns beide als Trauzeugin angegeben und das wäre auch definitiv gegangen und möglich gewesen. Sie kann sich auch nicht erklären, warum da nur ein Stuhl stand, und sie ist selbst überrascht gewesen. Sie hätte die letzten zwei Wochen vor der Hochzeit so viel um die Ohren gehabt und einfach keinen Bock mehr gehabt, da hat sie einfach vergessen, im Standesamt nochmal anzurufen und abzuklären, ob dann auch alles so stimmt/passt. Zu dem Thema mit dem Brautauto meinte sie, sie hätte ihrer Schwägerin Bescheid gesagt, dass sie und beide dabei haben will und die Schwägerin hätte mir das sagen sollen. Es ist also das Versäumnis der Schwägerin, dafür kann sie ja nichts.

Es gab einige Dinge, die ich nicht stimmig an diesem Gespräch fand. Es erweckte den Eindruck, als schob sie die Verantwortung von sich weg. Zumindest bei der Standesamt Sache meinte ich dann zu ihr, dass wenn es ihr wirklich wichtig gewesen wäre, uns beide als Trauzeugin zu haben, dann wäre es durchaus möglich gewesen, die Zeit zu finden, um nochmal anzurufen. Mal abgesehen davon, warum muss man beim Standesamt nochmal anrufen und sich vergewissern, ob alles richtig auf den Blättern/Urkunden steht, wenn die Sache mit den zwei Trauzeugen doch auf jeden Fall möglich ist?Das Gespräch war dann irgendwann zu Ende, eher unbefriedigend. Es hat nichts gelöst und emotional ging es mir weder besser noch hat es dazu geführt, die Dinge besser verstehen zu können.  

Eine Woche später:
Nachdem wir in WhatsApp viele lange Vorwurf-Nachrichten ausgetauscht haben, gab es am nächsten Tag ein erneutes persönliches Gespräch. Mittlerweile habe ich von Freundin B und einer anderen mitbekommen, dass zwei Trauzeugen beim Standesamt nicht möglich sind. Auch meinte Freundin B sich erinnern zu können, dass sie einmal einmal gesagt hätte, dass sie gerne zwei Trauzeugen gehabt hätte, dies aber nicht möglich ist. Ich hatte Zeit, mir unsere erste Aussprache nochmal Revue passieren zu lassen. Das zweite Gespräch war nicht mehr so neutral wie das erste. Ich konfrontierte sie regelrecht damit zu wissen, dass sie schon vor Monaten zu Freundin B sagte, dass nur die Schwägerin Trauzeugin wird - kindisch ich weiß. Auch das es ihre Aufgabe gewesen wäre, mich darüber zu informieren, dass ich im Brautauto mitfahren soll. Dass ich die Aussage, dass sie ihre Schwägerin eben alle zwei Wochen bei ihrer Schwiegermutter sieht, billig finde. Grund: Wir wohnen zwei Straßen auseinander. Das ist ein Fußweg von  3-4 Minuten. Ich bin derzeit in Elternzeit, also im Grunde genommen JEDEN Tag erreichbar und sie weiß das sie jederzeit herzlich willkommen ist (also jetzt war). Das die Trauzeugen nicht erst zwei Wochen vor der Trauung im Standesamt abgeklärt werden. Auch - und jetzt haltet euch fest- dass ich im Standesamt angerufen habe, um zu fragen, ob zwei Trauzeugen für die Braut überhaupt möglich sind. Ja, ich weiß, großer Schritt, ABER, Wenn ich von allen Seiten unterschiedliche Aussagen bekomme, informiere ich mich lieber an der Quelle, bei der  ich mir sicher sein kann , dass die Aussage zu 100% stimmt - und das ist nun mal das Standesamt. Lustigerweise, und das weiß meine Freundin, heiraten mein Partner und ich Ende des Jahres im selben Standesamt. Wir sind derzeit also aus eigenem Interesse in Kontakt mit demselben Standesamt und dann konnte ich das in einem Wisch ganz neutral fragen, wie das mit den Trauzeugen abläuft und welche Regelungen es gibt. Als sie das von mir gehört hat, also dass ich bestätigt vom Standesamt weiß, dass keine zwei Trauzeugen möglich sind, wurde sie sehr bleich und war sehr still. Ihre nächste Aussage war dann, dass sie zwei angegeben hat und meinte, sie möchte 2 haben und die Dame vom Standesamt meinte, sie klärt es noch einmal intern ab, ob das möglich ist und hätte sich dann nicht mehr gemeldet. Wer aufmerksam mitgelesen hat bzw. immer noch liest, stellt fest, dass sich diese Aussage im Grundkern komplett von der ersten abweicht. Denn bei der ersten Aussprache meinte sie, es wäre auf JEDEN FALL gegangen und möglich gewesen.
Komisch oder?! 

Wir haben uns in dem Gespräch einfach nur im Kreis gedreht. Ich denke ich hätte gerne erwarten, dass  sie einfach zugeben kann a) seit wann sie davon weiß, dass es auf der Kippe stand das ich Trauzeugin werde, b) warum sie mir davon nicht erzählt hat, sobald sie wusste das es Schwierigkeiten mit ihrem Wunsch gibt, c) warum es ihr nicht wichtig war sich darum zu kümmern. Den ich hatte ihr dann auch gesagt, dass es ihr irgendwann einfach nicht mehr wichtig war, sich darum zu kümmern, weil sie ja wusste, dass sie eine Trauzeugin auf jeden Fall hat und sie wusste ja auch welche von beiden. Sie hat sehr beteuert, wie wichtig ihr das war. Aber mal ehrlich: Wenn es einem wirklich wichtig ist, dann kümmert man sich darum!!! - Vor allem dann, wenn man weiß, dass irgendwas noch in Klärung ist und auf der Kippe steht. Da nehme ich doch die Verantwortung in die Hand und rufe beim Standesamt an, wenn ich keine Rückmeldung bekomme - wobei ich stark anzweifle, dass sie keine Rückmeldung bekommen hat. Denn ich habe das Standesamt als sehr zuverlässig kennengelernt. Das Gespräch endete damit, dass ich Abstand gefordert habe. Ich möchte erst einmal keinen Kontakt zu ihr, nichts von ihr sehen und hören. Mir ist nicht danach, mit ihr zu sprechen oder "normale" Dinge zu unternehmen und so zu tun, als wäre nichts passiert und alles in Ordnung. Sie hat mich einen Tag nach meiner Sprachnachricht gefragt, ob wir zusammen ins Kino gehen wollen. Das habe ich abgelehnt. Sie kann doch nicht sowas abziehen und dann denken, ich hätte Lust mit ihr eine Woche später ins Kino zu gehen.

Der Kontakt ist jetzt seit einem Monat, also genau 4 Wochen, abgebrochen. Es geht mir erstaunlich gut damit, auch wenn ich immer noch nicht verstehen kann oder vlt. auch nicht will, wie so etwas passieren konnte. Es würde mir wesentlich besser helfen, mich in Vergebung zu üben, wenn sie mich hinterher nicht angelogen hätte und wenn sie nicht so tun würde, wie wichtig ihr das gewesen ist, wenn all ihre Taten dagegen sprechen. Wir sind so verblieben, dass ich mich melde, wenn ich soweit bin. Allerdings bin ich stark im Zwiespalt. Einerseits finde ich es schade, eine Kindheits- Freundschaft aufzugeben, andererseits kann ich mir nicht vorstellen, Kontakt aufzunehmen und einfach so weiterzumachen. Die "Freundschaft" hat einen riesigen Knick bekommen. Aktuell kann ich mir nicht einmal vorstellen, überhaupt wieder Kontakt aufzunehmen. Irgendwie finde ich, dass die Verbindung einen faden Beigeschmack bekommen hat. 


Ich weiß das nicht jeder Mensch den ich kennen lerne  oder jeder Freund eine aktive oder wichtige Rolle in meinem Leben , für den Rest meines Lebens spielen wird. Manche Menschen begleiten mich eben nur ein Stück weit. Manchmal ist es an der Zeit loszulassen, ich weiß das, ich verstehe das. Ich frage mich nur, ob diese Zeit für diese Freundschaft gekommen ist -denn so fühlt es sich an- oder ob da einfach die große Verletzung und mein gekränktes Ego sprechen. Zumindest fühle ich mich wirklich aktuell zu keinem Kontakt bereit und ich frage mich ernsthaft, wie eine erneute Kontaktaufnahme aussehen könnte. 


Schon mal ähnliche Situationen in Freundschaften erlebt? Meinungen dazu?

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Hey,
du fragst nach ähnlichen Erfahrungen, also möchte ich dich an meinen teilhaben lassen und zwar aus beiden Perspektiven:
1. Meine Hochzeit:
Wir haben ganz spontan 2020 während des Lockdown geheiratet. Mittwochs beim Standesamt angerufen die Woche darauf Donnerstag standesamtlich geheiratet. Nur zu zweit ohne Trauzeugen oder Eltern (wegen Corona auch nicht anders erlaubt) und von uns bewusst so gewählt. Hatten vorher schon gemerkt das Freunde und Familie da nicht so viel Verständis für diesen Wunsch zeigen. Am Tag der Hochzeit durfte mir meine Schwägerin Haare und Make-up machen. Man muss dazu sagen das über die letzten 15 Jahre zu besonderen Anlässen sowas immer von meiner besten Freundin gemmacht wurde quasi 'unser Ding'. Sie musste an dem Tag allerdings arbeiten und mir was der ganze Akt insgesamt nicht besonders wichtig und hätte auch stinknormal in Jeans und T-Shirt geheiratet. Am Tag darauf haben wir im Garten mit Eltern und Geschwistern gegrillt und meine beste Freundin hatte ich auch gefragt ob sie dazu kommen möchte. Wegen Corona natürlich alles auf freiwilliger Basis und Absagen wurden auch nicht hinterfragt (mein Bruder kam auch nicht).
Richtige Hochzeit mit großer Feier war für den Sommer im Folgejahr geplant und Termin schon fix.
Letztendlich war es aber so: Ich war sehr enttäuscht das meine Freundin nicht kam. Es hat mich verletzt das es ihr nicht wichtig genug war. (Sie traf trotz Corona Freunde)
Sie war jedoch selbst verletzt das ich scheinbar keinen wert darauf gelegt habe, dass sie mich an dem Tag begleiten konnte und irgendeine neue Person ihren Platz eingenommen hat. Sodass ihr nicht klar war das es mir wichitg ist das sie am nächsten Tag kommt. Es war nicht so das sie aus trotz nicht kam sondern wirklich dachte das sei ein Familiending an dem sie dann irgendwie fehl am Platze wäre.
Unglückliche gescheiterte Kommunikation. Aber ich hab sie zur JGA Planerin gemacht (der wegen Corona auch ausfiel, sie hat aber das beste gemacht um mir trotzdem eine schöne Erinnerung zu schenken). Und für die richitge Hochzeit sollte sie selbstverständlich auch meine Trauzeugin sein. Große Feier fand aber nie statt, evtl wollen wir das nachholen und im 10. Ehejahr dann so das Versprechen erneuern.
Nun zum umgekehrten Fall.
2. Ihre Hochzeit:
So wie immer klar war schon seit Jahren das Sie mal meinen JGA plant und meine Trauzeugin wird, war es auch umgekehrt klar.
Oft haben wir darüber gesprochen und zusammen geträumt erzählt was uns gefallen würde. Und kennen uns einfach auch so gut das wir wissen, das die andere beides in unserem Sinne unvergesslich machen würde.
Nun hat sie seit 2 Jahren einen neuen Partner inklusive neuer Schwägerin (Schwester ihres Partners). Ihre Schwägerin hat scheinbar mangels Bezugspersonen meine Freundin zur Trauzeugin ernannt (war für meine Freundin auch etwas seltsam da sie sich auch noch nicht gut genug kannten um irgendwas besonderes im Sinne von persönlich draus zu machen). Das Problem war nun das meine Freundin sich verpflichtet fühlte ihre Schwägerin zu ihrer Trauzeugin zu machen um die Ehre zu erwiedern.
Und ich sag dir was obwohl Sie es mir ganz ehrlich gesagt. Und auch ziemlich direkt nachdem wir uns gemeinsam über ihren Antrag gefreut haben. Es tat trotzdem weh. Ich war trotzdem enttäuscht. Ich habe ihre Entscheidung nicht nachvollziehen können. Ich schätze ich war auch tatsächlich sauer. Und ich habe mir meine negativen Emotionen nicht anmerken lassen. Ich hab ihr gesagt das es ihre Hochzeit ist und ihre Entscheidung und sie alles so machen soll wie sie sich gut damit fühlt. Und wenn sie lieber selbst zurücksteckt und eine Enttäuschung riskiert was ihre Hochzeitserwartungen angeht als ihre Schwägerin in ihren Augen vor den Kopf zustoßen.. dann ist das eben so. ABER für mich ist es trotzdem kein schönes Gefühl das auf die Gefühle irgendeiner neuen Person mehr Rücksicht genommen wird als auf meine. Man fühlt sich ausgegrenzt und zurückgesetzt. Bei dir war es was das wer betrifft zwar eine andere Ausgangssituation. Und ich glaube dir auch das du nicht sauer gewesen wärst. Bzw ich glaube dir das du es selbst glaubst.
Und doch bin ich mir sicher du wärst so oder so verletzt gewesen. Auch wenn es keinen Streit gegeben hätte wenn sie alles ehrlich kommuniziert hätte und eure Freundschaft hätte vermutlich auch keinen Schaden genommen.
Ich hab meiner Freundin ehrlich gesagt das ich natürlich enttäuscht bin aber es okay ist. Ich denke so ehrlich durfte ich sein ohne fies zu klingen. Sie versuchte mich etwas milde zustimmen indem sie direkt sagte aber Patentante wirst in jedem Fall du und so wie ich dich kenne ist dir das doch auch wichitger oder?
Klar ist mir das noch wichtiger, aber ich wäre auch einfach gerne beides gewesen. :D

3. Aktuelle Situation:
Wenn es in die Hochzeitsplanung geht bin ich natürlich an ihrer Seite egal ob mit nem schicken Titel oder nur als beste Freundin.
Wir sind beide schwanger ET nur ein paar Tage auseinander. Und es ergab sich vor kurzem in einem Gespräch das sie ihr Kind nicht Taufen lassen wird und es auch keine Paten geben, da sie aktuell niemanden hat bei dem es sich richitg anfühlen würde. Autsch! Das hat natürlich gesessen. Ich kenne sie jedoch eben lange genug um zu wissen das diese Bedenken wegen meiner eigenen Schwangerschaft hat. Und sie ist nunmal nicht immer super einfühlsam. Ich meinte darauf nur das ist okay für mich bedeutet Taufpaten nicht zwangsläufig das es dieselben Menschen sind die in den amtlichen Dokumenten stehen wer mein Kind im ernstfall aufnehmen soll. Und ich mir durchaus auch vortstellen kann das ich letztere unter Umständen auch irgendwann ändern würde je nachdem wie das Leben sich so entwickelt. Aber sie die einzige Person ist der ich mein Kind anvertrauen würde und mir auch nicht vorstellen kann das sich das ändert. Sie war scheinbar erst etwas verblüfft und meinte erstaunt obwohl wir gemerkt haben das wir bei vielen Ansichten so unterschiedlich sind? (Schnuller, Familienbett, Stillen etc) Da musste ich schmunzeln. Also sagte ich ihr das sie natürlich trotzdem mein Mensch ist. Da ich sie in und auswendwig kenne. Weiss wie sie in bestimmten Situationen reagiert, ihre Werte und Ansprüche kenne, weiss das Kind immer über Partner stellen würde, wir zusammmen erwachsen geworden sind und ich niemandem mehr vertraue, mich niemand besser kennt als sie und ich niemanden besser kenne als sie. Wem also sollte ich mein Kind sonst anvertrauen? Dann äusserte sie ihre Bedenken aber sie sind doch dann gleich alt.. (klang etwas nach, das kann zu viel, überfordernd sein) Meine Antwort na und? Du wolltest doch gerne Zwillinge! Da musste sie dann selber lachen.

Den letzten Abschnitt erzähle ich nur weil du gesagt bekamst das du wegen deiner eigenen Erwartungen auf eine bestimmte Art und Weise reagieren würdest.
Das sehe ich nicht so.
Ich habe meiner Freundin von meiner Wahrnehmung und Einstellung nicht erzählt um sie zu beeinflussen. Und ich bin ihr auch nicht böse weil sie es eben anders sieht. Das ist völlig okay eine Freundschaft zeichnet schließlich aus das man ehrlich zu einander sein kann, auch wenn es mal unangenehm ist.
Das man aber im ersten Moment enttäuscht ist, wenn die eigene Erwartung die ja nur menschlich ist nicht erfüllt wird,dass ist glaube ich ganz normal.

Fazit ja vermutlich hätte ich recht früh angesprochen dass ich mich bei der Planung aussen vor fühle und nochmal gezielt nachgefragt wie sie sich das vorstellt und was sie von mir erwartet/wil.
Vllt wäre dann schon die Bombe geplatzt, vllt aber auch nicht.
Wäre ich aber letztendlich so vorgeführt worden. Ja ich würde die Freundschaft auch in Frage stellen. Würde zunächt versuchen einzureden: ihr großer Tag nimm dich mal nicht so wichtig.. Aber ich wäre auch vor den Kopf gestoßen, verletzt und würde mich auch gedemütigt fühlen, so als Trottel dazu stehen in dem Irrglauben etwas zu sein was ich nicht bin. Also wäre das der Punkt an dem ich maßlos sauer wäre. Und Abstand wollte. Dann käme wieder die Enttäuschung und Resignation und die Frage kann ich ihr noch vertrauen. Und das wäre dann auch das Hauptproblem ohne Vertrauen funktioniert eine Freundschaft nicht mehr. Es würde bei mir also darauf hinaus laufen das es oberflächlicher würde und dann vermutlich irgendwann einfach ausläuft.

Hatte ich tatsächlich genau so bei einer anderen langjährigen Freundin. Manchmal bedauer ich es, aber die meiste Zeit kam immer wieder Groll hoch weil ich nicht verzeihen konnte, weshalb eine Freundschaft einfach nicht mehr möglich war (oft unverhältnismässig reagiert etc)

Ich wünsche dir alles liebe und gute.

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Liebe Foehnchen,

vielen herzlichen Dank für deine Mühe und deine Zeit, die du in deine Antwort investiert hast.

Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft :)

In deinen Schilderungen sehe ich mich wirklich wieder.
Ich möchte mit meinen Aussagen, dass ich nicht sauer gewesen wäre auch gar nicht behaupten, dass es mir gleichgültig gewesen wäre oder Glückgefühle in mir ausgelöst hätte. Mir ist bewusst, dass ich enttäuscht gewesen wäre. Traurig nicht den Vorzug bekommen zu haben. Diese Dinge würde ich so auch nicht leugnen. Dennoch, finde ich, dürfen auch negative Gefühle in einer Freundschaft geäußert werden. Es ist außerdem auch ein Unterschied, wie ich mit meinen negativen Gefühlen umgehe. Du hast das in deiner Situation super gemacht. Ob ich aufgrund meiner Enttäuschung einen Streit anfange und ihr Vorwürfe um die Ohren haue oder lediglich meine Gefühlslage mitteilen möchte und sie dann weiterhin als Beste Freundin in den Hochzeitsangelegenheiten unterstütze, macht eben den Unterschied. Denn trotzt der Gefühle, die eine offene Aussprache vor der Hochzeit in mir ausgelöst hätten, finde ich auch, dass es eben ihre Entscheidung ist. Das sie mit ihrer Entscheidung zufrieden ist, unabhängig davon, ob sie diese Entscheidung aus Überzeugung oder aus Pflichtgefühl getroffen hat, ist nun mal ausschlaggebend und sicherlich etwas das ich hätte akzeptieren können. Dennoch gehört es aber aus Anstand und Respekt dazu dem anderen seine Entscheidung mitzuteilen. Den, so blöd das für manche auch klingen mag, aber eine faires Gespräch vor der Hochzeit wäre für mich die Bestätigung gewesen, das sie mir trotz allem mit Wertschätzung entgegentritt und das hätte dann dazu geführt, dass es letztendlich in Ordnung gewesen wäre. Denn unsere Freundschaft definiert sich nicht dadurch, dass wir füreinander Trauzeugen sind oder nicht -auch wenn wir schon seit Teenie Zeit darüber schwärmen. Es stört mich auch nicht, dass ich keine Trauzeugin bin, sondern die ganze Art und Weise wie ich es nicht geworden bin und die Lügen danach.

Dein Abschnitt:
Den letzten Abschnitt erzähle ich nur weil du gesagt bekamst das du wegen deiner eigenen Erwartungen auf eine bestimmte Art und Weise reagieren würdest.
Das sehe ich nicht so.
Ich habe meiner Freundin von meiner Wahrnehmung und Einstellung nicht erzählt um sie zu beeinflussen. Und ich bin ihr auch nicht böse weil sie es eben anders sieht. Das ist völlig okay eine Freundschaft zeichnet schließlich aus das man ehrlich zu einander sein kann, auch wenn es mal unangenehm ist.
Das man aber im ersten Moment enttäuscht ist, wenn die eigene Erwartung die ja nur menschlich ist nicht erfüllt wird,dass ist glaube ich ganz normal.

- Dem kann ich wirklich nichts hinzufügen, sehe ich nämlich auch so. Jeder Mensch sieht die Welt durch seine eigene subjektive Brille. Diese Brille entsteht durch unsere eigenen Werte, Erwartungen, Erfahrungen, unserem Umfeld etc. Wie wir Dinge wahrnehmen kann sich demnach komplett unterscheiden. Ich kann mit dir einen Baum anschauen, wir könne ihn auch beide schön finden oder vlt. auch nicht, aber in welcher Intensität wir ihn schön oder unschön finden unterscheidet sich dennoch. In zwischenmenschlichen Beziehungen und dazu zählen eben Freundschaften, ebenso wie Partnerschaften etc., gehört es eben dazu sich auszutauschen. Zu der Pflege einer Freundschaft gehört für mich auch dazu sich über unangenehme Situationen zu unterhalten. Die Freundschaft ist ja schließlich nur dann für beide bereichernd, wenn sich beide Seiten gut damit fühlen. Wenn sich einer der beiden nicht mehr gut oder schlecht behandelt fühlt, dann muss auch Raum dafür sein dies äußern zu dürfen und gehört zu werden. Es kommt natürlich auch darauf an, wie man seine unerfüllten Erwartungen oder Enttäuschungen bzw. Wünsche äußert. Durch das äußern der Gefühle und Wünsche hat das Gegenüber nämlich erst die Möglichkeit seine Sichtweise/Weltanschauung/Wünsche und Erwartungen zu kommunizieren bzw. verständlich zu machen. Jeder hat die Möglichkeit den anderen zu verstehen und dann kann man eben gemeinsam nach einer Lösung suchen mit der beide zufrieden sind.

Du hast recht, statt ständig Hilfe anzubieten und Vorschläge zu unterbreiten, wäre es an einem Punkt bestimmt auch sinnvoller gewesen ihr mitzuteilen das ich mich ausgeschlossen fühle. Vlt. hätte das etwas geändert und wie du so schön geschrieben hast vlt. auch nicht. Wer weiß, aber es wäre mit Sicherheit ein neuer Ansatzpunkt gewesen.

Du hast sehr schön beschrieben wie du dich an meiner Stelle gefühlt hättest und letztendlich trifft das auch auf mich zu. Es fühlt sich tatsächlich so an, als könnte ich eine Verbindung, falls diese jemals wieder zustande kommt nur noch auf oberflächlicher Basis zulassen. Ob das dann auch tatsächlich so sein wird, muss sich dann zeigen.

Ob ich verzeihen kann weiß ich im Augenblick nicht. Klar ist mir jedoch, das es mir auf dieser Basis aktuell nicht möglich ist. Da bin ich mir sehr sicher, weil...

....Am Dienstag hatte mein Sohn seine Einschulung. Am Mittwoch hat mich die Mutter von besagter Freundin in WhatsApp angeschrieben. Sie war vor unserer Haustüre, aber wir waren nicht daheim und wann wir denn wieder daheim wären. Waren beim Kinderschutzbund Klamotten abgeben, als wir daheim waren hab ich mich zurück gemeldet. Sie kam und ums kurz zu halten: Sie hat am Mittwoch erst erfahren das die Freundin und ich keinen Kontakt mehr haben. Auch hat sie diese Woche erst mitbekommen, dass ich nicht darüber informiert war keine Trauzeugin zu werden und das erst im Standesamt rausgefunden habe. Sie hat zu ihrer Tochter gesagt das sie mich verstehen kann und das sie mal lieber froh sein soll, dass ich nicht einfach aufgestanden und gegangen bin, denn sie an meiner Stelle hätte das getan. Sie meinte auch das sie es schön finden würde, wenn wir uns irgendwann trotzdem wieder vertragen, aber im Augenblick hat sie da wirklich Verständnis. Ich meinte, dass es nicht mal nur darum geht das ich vorab nicht informiert wurde, sondern auch das sie mir nachträglich noch eine Lüge nach der anderen aufs Brot schmiert. Dazu konnte ihre Mutter nichts sagen, außer das sie nicht weiß was alles vorgefallen ist und ich bin auch erstmal nicht näher ins Detail gegangen. Was gut so war, wie sich noch herausgestellt hat. Den dadurch, dass ihre Mutter nicht wusste um was für Lügen es sich handelt und auch nicht näher gefragt hat als ich das erwähnte, hat sie einfach mal ganz unbeschwert die Wahrheit erzählt. Zumindest ein Teil davon.

Laut ihrer Mutter wusste meine Freundin sehr wohl Bescheid darüber, dass nur eine Trauzeugin geht. Nicht von Anfang an, aber zu einem späteren Zeitpunkt wurde sie darauf aufmerksam gemacht und hat das Standesamt daraufhin angeschrieben um nachzufragen. Das Standesamt hat geantwortet und ihr bestätigt das sie sich für eine entscheiden muss. Die Schwägerin hätte wohl dann gemeint sie gehört ja schließlich zur Familie und darauf hin hätte sich die Freundin wohl bedrängt gefühlt sie zu wählen. Ihre Mutter hatte aber noch mit ihre gesprochen und gesagt sie soll sich das nochmal gut überlegen, denn wie lange kennt sie mich schon und wie gut sind wir all die Jahre befreundet und wie lange kennt sie die Schwägerin (wobei die ja noch nicht angeheiratet ist) schon und wie sieht die Verbindung da aus. Ihre Mutter hat ihr da ganz klar gesagt, dass ihre Entscheidung an der Stelle ihrer Tochter auf mich fallen würde.

Nachdem sie mir das geschildert hatte meinte ich "Mir wurde gesagt, dass als die Schwägerin gefragt wurde, diese extra noch gefragt hat, ob sie sicher ist sie auch als Trauzeugin zu wollen, denn schließlich hätte sie immer noch den Posten als Schwägerin". Über ein Aufdrängen oder ähnliches hatte mir die Freundin nichts erzählt. Dann meinte ich zu ihrer Mutter auch "und mein letzter Stand, nachdem ich die erste Lüge schon aufgedeckt hatte ist, dass es vom Standesamt aus hieß der Wunsch nach zwei Trauzeuginnen ist in Klärung und dann hat sich das Standesamt nicht mehr gemeldet und sie hat vergessen nochmal dort anzurufen." Die Mutter war schockiert als ich ihr von den Lügen erzählt habe, kurz nachdem sie mir den tatsächlichen Ablauf geschildert hat. Sie kann das alles auch so gar nicht nachvollziehen und wir haben es dann auch dabei belassen. Es wäre für uns beide auch einfach unangenehm gewesen weiterhin über das Thema zu sprechen. Ich denke sie war sich dann total unsicher was sie überhaupt sagen kann und wo eventuell noch mehr Lügen ans Licht kommen und zum andern finde ich, ist ihre Mutter auch einfach nicht die Person mit der ich das klären oder besprechen sollte. Ihrer Mutter teilte ich noch mit, falls die Freundin jemals den Mut aufbringt mir die Wahrheit zu erzählen, ohne Lügen, ohne Ausreden, ohne Beschönigung oder Verharmlosung, dann ist sie herzlich eingeladen vorbei zu kommen. Denn nur dann, nach der Wahrheit und einer Entschuldigung sehe ich da Sinn der Freundschaft noch einen Versuch zu geben. Ich baue eine weitere Freundschaft nicht auf Lügen auf. Mein Bauchgefühl über ihre Unehrlichkeit hat sich einfach schon mehrmals bestätigt und solange mir mein Bauchgefühl sagt, dass da etwas nicht stimmt und ich mit Lügen abgespeist werde, möchte ich keinen Kontakt pflegen oder die Freundschaft aufleben lassen.

Ganz ehrlich, sie tut mir irgendwo auch Leid. Ich glaube sie hat sich da in etwas verrannt und schaufelt sich ihr Grab immer tiefer. Jeder hat ein bestimmtes Bild von sich selbst was den Charakter und die Rechtschaffenheit angeht. Sich einzugestehen einem anderem unrecht getan zu haben, klingt dramatisch aber damit meine ich einfach, dass aufgrund seiner z.B. emotionaler Handlungsunfähigkeit, Schaden angerichtet wurde kann manchmal sehr schwer sein. Man selbst sieht sich eben nicht als ein Mensch der sowas tut oder tuen könnte. Vor allem nicht, wenn man den betreffenden Menschen eigentlich gar nicht verletzen will. Also sucht man Ausflüchte um sein Verhalten verschönern/verharmlosen zu können. Im Grunde ist das ein verzweifelter Versuch sein Selbstbild vor sich selbst und anderen zu bewahren und die Verantwortung abgeben zu können. So sehe ich das jedenfalls.
Sie meinte auch, das sie nie mit Freundin B darüber gesprochen hat wer ihre Trauzeugin ist und hat sie ja somit indirekt als Lügnerin bezeichnet. Freundin B ist darüber natürlich nicht erfreut und erwartet jetzt ebenfalls ein klärendes Gespräch mit der Braut. Das Lügenkonstrukt verärgert nicht nur mich und das Problem ist, dass es alles nur noch schlimmer macht. Die Wahrheit kann niemals schlimmer sein, als es weiterhin für richtig zu halten sich zu drücken und zu lügen. Die Wahrheit ist das, was mich dazu bewegen kann wieder miteinander in Kontakt zu stehen. Aber irgendwie scheint das nicht angekommen zu sein. Die letzten Tage, war ich dann einfach am überlegen, ob ich ihr einen Brief schreibe. Einen Brief der sie letztendlich aufmuntern und motivieren soll endlich ehrlich zu sein um unserer Freundschaft nochmal eine Chance geben zu können. Das wäre zumindest meine Art die Hand auszustrecken. Den Rest "des Weges" muss sie dann von selbst gehen und die Möglichkeit wahrnehmen.


Das darf natürlich jeder anders handhaben, aber solange weiterhin Lügen zwischen uns stehen, kann ich in diese "Freundschaft" einfach nichts investieren.

Tausend Dank nochmal für deine Worte und deine eigenen Erfahrungen! Wünsche dir weiterhin alles Gute und viel Spaß mit deinem Krümel, wenn es dann da ist :-)

Bearbeitet von Keks25
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Du reagierst hier völlig nachvollziehbar und richtig!! Es ist sehr feige, dass deine "beste" Freundin für so wichtige Angelegenheiten keine adäquate Kommunikation findet. Dafür hat sie jetzt leider eine wertvolle Freundschaft aufs Spiel gesetzt.

Ich nehme an sie wird nicht deine trauzeugin?

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Hallo Mari,

vielen Dank für deine harten und dennoch wahren Worte :)

Deine Annahme ist richtig :D
Sie wird definitiv nicht meine Trauzeugin.

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Hey, nein sowas krasses hab ich noch nicht erlebt. Bei mir hat die Freundschaft zu meiner damals "besten Freundin" immer wieder kleine Macken bekommen und ist irgendwann auseinander gegangen.

Gib dir selbst Zeit, es gibt keinen Grund, dass du dich jetzt innerhalb einer gewissen Zeit bei ihr meldest. Es scheint dir besser zu gehen, wenn ihr gerade keinen Kontakt habt und wenn du wieder bereit bist, dann melde dich bei ihr und wenn du mit der Freundschaft fertig bist, dann ist das auch ok und in meinen Augen berechtigt. Sie hat dich stark verletzt und so wie du schreibst nicht wirklich Einsicht gezeigt.

Bei einigen Menschen kann man gut Akzeptieren, dass sie keine (wichtige) Rolle mehr im Leben spielen und bei manchen fällt einem das extrem schwer. So ist das auch bei meiner ehem. besten Freundin. Ich habe lange gebraucht um zu verstehen, dass es nicht (mehr) für eine beste Freundin/tiefe Freundschaft reicht. Wenn wir uns heute sehen ist es jedes Mal toll, aber ich weiß genau, wenn ich sie zu nah an mich ran lasse werde ich enttäuscht.

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Herzlichen Dank für deine Antwort, es tat gut das zu lesen.

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Deine Freundin hat halt leider kein Rückgrat. Wurde Sie vielleicht von der Schwiegerfamilie eingelullt/manipuliert. Finde es schon ungewöhnlich einen Trauzeugen aus der Schwiegerfamilie zu nehmen. Dir nichts zu sagen und sich dann noch nicht mal zu entschuldigen finde ich sehr feige.

Es liegt nicht an dir. Es gibt nunmal Menschen, die so sind. Du solltest dich da nicht weiter reinsteigern und das Ganze abhaken.

Ob du deiner Freundin, diese negativen Charaktereigenschaften nachsehen kannst musst du wissen. Ich geh mal davon aus sie hat auch positive Seiten?

Klar versteh ich, dass du sauer bist aber du wirst von ihr nie eine befriedigende Erkältung bekommen. Also entweder Schwamm drüber oder den Kontakt einstellen. Alles andere führt zu nichts. Sie weiß ja wahrscheinlich selber, dass sie Mist gebaut hat und möchte sich dem nicht stellen.

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Die Schwägerin ist die Freundin vom Bruder ihres Mannes. Die beiden sind noch nicht verheiratet, aber schon eine gefühlte Ewigkeit ein Paar.
Nein, sie wurde von der Schwiegerfamilie nicht eingelullt oder manipuliert das kann ich mit Sicherheit sagen. In einer der beiden Aussprache Gespräche meinte sie, die Schwägerin hätte sie extra noch gefragt, ob sie sie wirklich als Trauzeugin haben will und nicht (nur) von den Freundinnen, denn sie hätte ja immer noch den Posten der Schwägerin.
Kann dir jetzt leider nur nicht mehr den genauen Kontext nennen, warum sie das gesagt hat.
Sie hat schon gesagt, dass es ihr leid tut und sie unsere Freundschaft nicht verlieren will. Hat sie jetzt aber nicht davon abgehalten mich trotzdem nochmal anzulügen.

Es geht mir gut, solange ich nicht daran denke. Sobald ich daran denke, wie die Dinge passiert sind, fällt es mir unglaublich schwer mich nicht hineinzusteigen. Natürlich hat sie auch positive Seiten, wie alle Menschen die ich kenne, aber das was sie sich geleistet hat ist halt einfach schon ein riesen Ding :-/ - zumindest aus meiner Sicht, muss ja nicht jeder so sehen wie ich.

Die Hoffnung eine befriedigende Erklärung zu bekommen, habe ich mittlerweile auch aufgegeben.
Momentan besitze ich einfach wirklich nicht die innere Größe um da drüber zu stehen und sagen zu können "Schwamm drüber". Das ist einfach noch zu frisch, daher auch der Kontaktabbruch vlt. irgendwann nach einiger Zeit, wenn die negativen Emotionen abgeflacht sind, ist sie mir als Mensch vlt. wieder wichtiger.

Lieben Dank für deinen Rat und deine Zeit.

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Hey du,

Ich hab deinen Text gelesen und es wird deutlich, dass dich ihr Verhalten sehr verletzt hat. Ich glaub, mir wäre es wahrscheinlich ähnlich gegangen. Dennoch kann ich als Außenstehende auch nachvollziehen, dass deiner Freundin A alles über den Kopf gewachsen ist und sie in der Situation einfach nicht das nötige Rückgrat und Feingefühl hatte, um zb das mit dem Stuhl noch vor Ort zu klären. Aber ich gebe dir Recht, dass sowas vorab geklärt werden muss. Und wenn es nunmal keine zwei Trauzeuginnen geben kann, dann hätte sie dir das sagen müssen. Aber in den sauren Apfel wollte sie wohl nicht beißen. Wenn dir dein Bauchgefühl sagt, dass du aktuell noch nicht dazu bereit bist wieder Kontakt aufzunehmen, dann solltest du darauf hören. Aber wenn ich für mich sprechen darf, dann finde ich deine Reaktion ziemlich hart und frage mich, wieso ein Ereignis (wenn auch ein großes, ja) eure jahrelange Freundschaft so erschüttern kann. War die Freundschaft schon immer etwas einseitig? Oder gab es schon immer unausgesprochene Themen zwischen euch?

Liebe Grüße

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Hey Olelia,

danke für deine Nachricht.

Vorne am Trautisch zu sitzen ohne Trauzeugin zu sein ist ja Quatsch, deswegen hätte auch eine Klärung vor Ort nichts geändert oder verbessert. Es geht mir nicht darum, nicht vorne gesessen zu haben. Zwei Trauzeugen sind schlicht nicht möglich, dass ist Fakt. Daher ist es auch nicht schlimm, dass ich weder Trauzeugin bin noch am Trautisch saß. Die Tatsache dass sie nicht offen und ehrlich mit mir sprechen konnte/wollte um mir die Tatsachen mitzuteilen ist das was mich verletzt..

Gute Fragen:
1. War unsere Freundschaft schon immer einseitig?
- Nein, die Freundschaft ging von uns beiden aus und war sehr ausgeglichen von den Kontaktaufnahmen. Wir haben unterm Strich beide gleich viel investiert. Wir sind durch unseren Alltag mit Kindern mal mehr und mal weniger eingespannt, aber alles im allen haben wir uns nicht aus den Augen verloren und unsere Kinder sind gut befreundet. Mein Sohn denkt beispielweise das ihre Kinder seine Cousine und Cousin sind.

2. Gab es schon immer unausgesprochene Themen zwischen euch?
- Auch das nicht und ich hab jetzt wirklich lange überlegt um sicher zu sein. Wenn wir uns sehen, sprechen wir viel nicht nur über oberflächliches, sondern auch "Deep Talk" wenn irgendetwas schwieriges ansteht oder eine von uns mit irgendetwas unzufrieden ist oder Probleme hat.
Deswegen ja auch mein Unverständnis über ihre Unfähigkeit mit mir über die Situation zu sprechen.


Warum ein Ereignis unsere Freundschaft erschüttert?
- Es gibt viele Ereignisse die eine Freundschaft erschüttern können. Es gibt größere Ereignisse -dazu zähle ich das aktuelle- und es gibt kleinere Ereignisse. Große Ereignisse erschüttern eine Freundschaft und manchmal zerbrechen diese Freundschaften daran, wenn es gut läuft bleiben lediglich Narben und schlechte Erinnerungen. Kleine Ereignisse setzen die Freundschaft vlt. nicht gleich ganz aufs Spiel, aber sie kratzen an der Oberfläche und hinterlassen ihre Spuren. Keine Freundschaft ist perfekt, jeder kann Fehler machen, das ist menschlich. Eine Freundschaft ist auch irgendwo ein Lernprozess. Dennoch kann und darf ich von einem Menschen den ich seit 25 Jahren kenne und seit ca. 21 Jahren befreundet mit mehr erwarten.
Was sind den für dich Ereignisse die eine Freundschaft berechtigterweise erschüttern dürfen? Ab wann, darf ich den Sinn/Wert einer Freundschaft in Frage stellen? Ab wann, darf ich deiner Meinung nach so enttäuscht und verletzt sein, das es gerechtfertigt ist auf Abstand zu gehen um zu heilen? Vor allem dann, wenn beide Seiten merken, dass ein sich zwanghaftes miteinander auseinandersetzen mehr schadet als nützlich ist?

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Hallo,
erstmal, mein Beileid. Da ist wirklich schief gelaufen, was schiefgehen kann.

Deine Freundin hat sich offenbar nicht zuerst darüber informiert, was offiziell möglich ist (die Hektik bei der Übergabe des Armbandes spricht auch dafür).

Dann hatte sie schon verloren. Sie konnte Dir nicht mehr absagen (alleine, was für ein riesiger Text und wichtiges Thema es für Dich ist, springt mich aus deinen Sätzen förmlich an.) Du wärst total verletzt gewesen, wenn sie Dich erstmal fragt, dann doch absagt.

Auf der anderen Seite, ausgerechnet die Schwägerin (Stress mit der Familie wäre vorprogrammiert). Vor allem, wenn die Verbindung so eng ist, dass man sich alle 2 Wochen trifft. Vorwürfe der Familie und Streit kann vor einer Hochzeit niemand gebrauchen.

Also hat deine Freundin versucht, keinen zu verletzen und irgendwie trotzdem zwei Trauzeuginnen zu haben. Und ihr habt den Job beide gemacht, eine mit mehr Aufgaben, die andere mit weniger, aber ist das so wichtig?
Und wer da offiziell in den Papieren steht, interessiert doch auch später keinen. Es geht inzwischen sogar ohne Trauzeugen.

Leider geht es in deinem Text nicht so wirklich um das Glück deiner Freundin. Doch das sollte wirklich wichtig sein. Es ist ihr unvergesslicher Tag.

Und das ist wirklich lieb gemeint, bitte versuche auch ihre Seite zu verstehen.

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Ich glaube du hast den Text nicht verstanden. Es geht doch gar nicht darum das sie keine Trauzeugin sein durfte. Sondern darum wie die Braut damit umging. Hätte sie das ehrlich kommuniziert, wären ALLE negativen Gefühle von allen Parteien überflüssig. Man hätte einfach offen und ehrlich sein müssen.

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Ich habe versucht, die Seite der Braut zu sehen. Manchmal hilft es die andere Seite anzugucken. Die Braut hatte keine Chance das Dilemma zu lösen, ohne jemanden vor den Kopf zu stoßen. Und außerdem noch die Hochzeit zu organisieren.

Was hätte die TN in der gleichen Situation getan?

Wäre es wirklich ok gewesen, wenn die Braut zwei Tage nach der Zusage gesagt hätte: „Tut mir leid, ich habe einen Fehler gemacht, meine Schwägerin ist Trauzeugin und du nicht.“ Sie war schon beleidigt, weil „ihre Ernennung zur Trauzeugin“ nicht persönlich mit Sekt gefeiert wurde.

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Man war der Text spannend. 😂 Sorry. 😂

Wirklich meinen Respekt das du da noch zur Hochzeit geblieben bist und dann später noch geholfen hast. Ich wäre glaube gegangen.

Ich verstehe dich absolut. Hier geht es nciht darum das du keine Trauzeugin warst, sondern darum dich so ins offene Messer laufen zu lassen und dir kein Wort davon zu sagen.

So hätte ich weder meine Beste Freundin noch meine normalen Freunde behandelt.
Also ich verstehe dich sehr gut.

Mein Rat: Lass erstmal Gras drüber wachsen. Natürlich sind 4 Wochen später die Gefühle noch zu intensiv. Schau einfach mal was in ein paar Wochen dein Bauchgefühl sagt. Vielleicht meldest du dich bei ihr. ABER: ich würde nochmal drüber reden. Und vorallem Ehrlichkeit von ihr verlangen. Sonst ist die Vertrauensbasis weg.

Alles Gute. 😊

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Vielen Herzlichen Dank <3 <3

Einer der schönsten Kommentare zu lesen, danke dafür.
Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass du das mit dem spannenden Text ernst gemeint hast :-D
Ist aber leider wirklich eine "Story of my Life"

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Hallo,

Nein, also das eine langjährige Freundschaft auseinander bricht schon aber nicht auf die Art und Weise.

Kann es sein das sie das mit dem Trauzeugen Armband nur gemacht hat, damit du denkst du wirst Trauzeugin, weil das ja einfacher ist als zu sagen: Hör mal, du gehst bestimmt davon aus das du Trauzeugin wirst, aber ich habe mich für jemand anderes entschieden! Da du ja davon ausgegangen bist und dich da echt ins Zeug gelegt hast und sie sich meines Erachtens nach ziemlich ekelig verhalten hat, hat sie vielleicht gehofft das du dich selbst gegen die Aufgabe der Trauzeugin entscheiden würdest damit sie es nicht sagen muss. Weil auch die Nummer mit dem Standesamt kaufe ich ihr nicht ab, für mich sieht das nach Problem aussitzen aus und auch danach das sie Verantwortung von sich schiebt. Das zeigt ja eure Aussprache in der es kaum um das Problem ging. Vermutlich ist sie eine gute Schauspielerin? Zumindest sehr Empathielos.

Das Freundin B über alles besser Bescheid wusste finde ich auch sehr eigenartig.

Alles in allem finde ich das du dich da noch gut verhalten hast, ich glaube ich hätte das Standesamt verlassen und wäre auch nicht mehr zur Feier gegangen. Ich könnte auch verstehen wenn für dich die Freundschaft gegessen wäre, weil der Vertrauensbruch ist da und der lässt sich nicht mehr kitten. Ich wüsste nicht wie man das wieder gut machen will.

Dann die Frage ob du mit ihr ins Kino gehst finde ich unangebracht. Ich glaube ich würde ihr sagen das der Vertrauensbruch zu groß war und das du die Freundschaft so nicht mehr weiter führen kannst.

Da du selbst zum Jahresende heiraten möchtest, wie war den der Plan dafür? Ich nehme an das sie ursprünglich deine Trauzeugin werden sollte? Ich glaube ihre Anwesenheit würde mich an meiner Hochzeit so belasten das es nicht mehr mein Tag wäre. Die eigene Hochzeit plant man ja schließlich und sollte auch was besonderes sein egal ob im kleinen Kreis oder ganz groß.

Ich glaube ich würde sie nicht mehr auf meiner Hochzeit haben wollen. Auch wenn es weh tut aber für mich gab es kein zurück mehr.

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Hallo Powermami,

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Zum Armand: Keine Ahnung, aber ich glaube schon, dass sie es zu diesem Zeitpunkt ehrlich gemeint hat.
Mir ist in den Kommentaren aufgefallen, dass viele den Eindruck gewinnen, ich wäre auf Teufel komm raus davon besessen Trauzeugin zu werden und definiere den Wert unserer Freundschaft nur danach. Das stimmt nicht. Ich habe mich nach der Bekanntgabe ihrer Hochzeitspläne sehr neutral verhalten, wie bei all meinen anderen Freundinnen auch, die von ihren Heiratsplänen berichtet haben. Ich habe sie da nicht bedrängt oder Anspielungen gemacht. Das kam  komplett von ihr.

Ja, ich habe auch den Eindruck, als wäre das ein "Augen verschließen und aussitzen" von ihrer Seite aus gewesen. Wie du in anderen Worten beschrieben hast: Sie ist einfach den Weg des - aus ihrer Sicht- geringsten Widerstands gegangen.
Aber welcher Widerstand?! Es ist okay, wenn es für viele hier entweder generell oder aufgrund meines Textes, Urbianer gibt, die das schwer zu glauben finden, aber von meiner Seite aus hätte es weder Widerstand, noch Groll oder sonstiges gegeben. Ja, ich hätte es schade gefunden ihr dies auch mitgeteilt, aber ich hätte ihr ihren Mut und die Fairness gut gehalten und schon allein deswegen dafür gesorgt, dass sie sich wegen ihrer Entscheidung nicht schlecht fühlt und weiß dass sie auf mich zählen kann - "Beste Freundin der Braut" ist ein Amt mit dem ich absolut zufrieden gewesen wäre. Zumindest wenn sie mir das vorher offen und ehrlich mitgeteilt hätte.

Ob sie eine gute Schauspielerin ist? Nicht das mir bekannt ist. Wobei ich im Nachhinein glaube, dass ihre Weinausbrüche nicht daher rühren, dass sie mich verletzt hat, sondern wie sie jetzt grundsätzlich dasteht.

Wir haben im Mai die Taufe unserer Tochter gefeiert. Freundin A und Freundin B waren beide dabei und haben sich dort auch recht lange unterhalten. Laut Freundin B, kam da auch das Gespräch zur Hochzeit zustande.

Okay, es gibt ja diesen Spruch "Eigenlob stinkt", aber ich muss trotzdem sagen: Rückblickend bin ich stolz auf mich den Tag, trotz allem, souverän durchgestanden zu haben.

Für mich ist das auch ein Vertrauensbruch. - Nicht die Tatsache, nicht ihre Trauzeugin zu sein, sondern der Umgang und die Lügen danach.

Für die Antworten unter meinem Beitrag bin ich sehr dankbar. Auch wenn ich bei dem ein oder anderen das Gefühl hatte, nicht verstanden zu haben, um was es mir wirklich geht. Sei es drum, der Mix macht in diesem Forum eben die Besonderheit aus :D

Abschließend kann ich für mich sagen, dass ich den aktuellen Kontaktabbruch erstmal bestehen lassen will. Mir geht es so im Augenblick am besten mit der Situation. Ich hatte ihr ja bereits mitgeteilt, dass ich nicht an einem Punkt bin, die Freundschaft komplett wegzuschmeißen, aber ich so auch nicht weitermachen will. Von daher stehen theoretisch noch alle Türen offen. Die Zeit wird dann einfach zeigen, was ich mir wirklich wünsche und wozu wir beide bereit sind.

Zu meinen Hochzeitsplänen:

Mein Partner und ich feiern im November unser 10 jähriges Jubiläum. Haben mittlerweile auch schon zwei gemeinsame Kinder. Den Heiratsantrag habe ich schon vor knapp über 6 Jahren bekommen :D Es wird also wirklich Zeit und wir wünschen uns das auch. Unseren Jahrestag haben wir als Trautermin angefragt, nur leider hat das nicht geklappt. Es gibt bei dem Standesamt an wenigen Terminen eine "Candle-Light-Trauung" zu buchen, diese waren dann aber auch schon ausgebucht. Wir haben uns nach erneuten Überlegungen auf ein Alternativdatum geeinigt und hoffen, dass wir dann endlich unser Datum gefunden haben.
Der Plan ist, Ende dieses Jahr im kleinen Kreis standesamtlich zu heiraten, also wirklich nur Eltern-Geschwister-Trauzeugen.
2025 heiraten wir dann kirchlich und das wird groß mit 250 geplanten Gästen gefeiert. Die Vorbereitungen laufen deswegen jetzt schon für die kirchliche Trauung an. Da wir standesamtlich nur im aller engsten Kreis im Restaurant feiern, haben wir keine großen Vorbereitungen. Wollte tatsächlich die Hochzeit von "Freundin" A abwarten, um mich meiner eigenen Hochzeit zu widmen.

Ja, deine Vermutung ist richtig. Sie hätte meine Trauzeugin werden sollen. Das wird sie jetzt nicht mehr und das habe ich ihr bereits mitgeteilt.Die Situation hat mich schon zum Nachdenken gebracht und ich habe vieles  mal grundlegend hinterfragt. Was bedeutet Freundschaft für mich? Was erwarte ich von einer Freundschaft? Was zeichnet einen besten Freund für mich aus? Welchen Stellenwert haben meine Freunde für mich, welche Bedeutung messe ich ihnen bei und ist das überhaupt gerechtfertigt oder gibt es hier Anpassungsbedarf?

Auch Fragen bezüglich der Auswahl meiner Trauzeugin: Auf wen kann ich mich wirklich verlassen? Wer begleitet mich schon, wie lange und wie sieht die Intensität in der Verbindung aus? Wer ist wirklich immer für mich da gewesen und ohne wen könnte ich niemals heiraten? Wen möchte ich wirklich an meiner Seite haben?
Weißt du, wer mir außer meiner Mutter noch eingefallen ist? - Meine Schwester. 

Darf ich fragen, wie deine langjährige Freundschaft auseinandergebrochen ist? 

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Hi

Mein Eindruck: deine Ex-BFF ist eine sehr schlechte Planerin und kommuniziert grottig (siehe andere Probleme, von denen sie dir berichtete). Zudem wendet sie die Taktik des geringsten Widerstands an. Kurz: eine Person ohne Rückgrat und Mut. Und alles nie böse gemeint. Meine persönliche Toleranzgrenze wäre überschritten, zumindest für eine lange, lange Zeit. Binde sie ja nicht in deine Hochzeitsplanung ein. Nicht mal aus Verletztheit und Trotz, sondern weil sie es einfach nicht kann! Sie würde dir alles vermiesen. Lade sie höchstens als Gast ein und nicht mehr. Sie hat nix im Griff - das habe ich herausgelesen.

VG

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Dankeschön für deinen Kommentar.

Sie ist tatsächlich sehr chaotisch, im Grunde genommen schon immer gewesen. Allerdings und das muss ich ihr lassen, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat und es wirklich will kriegt sie es trotzdem immer wieder irgendwie, wenn auch oftmals mit Ach und Krach, hin.

Ja,ja, alles nie böse gemeint und aus fehlendem Rückgrad und Mut nur noch mehr Schaden angerichtet....puuuuuh...ich weiß, aber besser machts das halt nicht.

Nein, sie wird nicht meine Trauzeugin, folglich wird sie bei der standesamtlichen Hochzeit nicht dabei sein. Die kirchliche Trauung findet erst in 2 Jahren statt. Hier haben wir mit der Planung bereits begonnen. Ob sie in 2 Jahren als Gast eingeladen ist, wird die Zeit zeigen. Da lass ich einfach alles auf mich zukommen.
Nein, in die Planung wird sie nicht involviert. Da gibt es andere Menschen denen ich vertrauen und auf die ich mich verlassen kann - kleiner Scherz am Rande: Auf dich ich mich - im Gegensatz zu ihr- tatsächlich verlassen kann.
Ja, zum Glück habe ich auch solche Menschen in meinem Leben.

Bearbeitet von Keks25
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Finde deinen Ansatz genau richtig! Alles Gute.