Mein Kind attackiert mich....

Hilfe!!! Ich bin echt am verzweifeln. Ich habe folgendes Problem. Mein Sohn (wird im August 3 Jahre) tritt mich jeden Abend im Bett. Das läuft folgendermaßen ab...fast schon wie ein Ritual :-(
Ich bringe meinen Sohn jeden Abend ins Bett. Feste Rituale wie Zähne putzen, Schlafanzug anziehen, gemeinsam ein Buch lesen gehören immer dazu. Dann bleibe ich bei ihm bis er schläft, was mir überhaupt nichts ausmacht. Im gegenteil, ich begleite ihn gern in den Schlaf und genieße das auch. Doch seit ein paar Wochen wird das Problem immer schlimmer. Er tritt mich nachdem wir das Buch gelesen haben so fest das es weh tut. Ich habe ihn schon gefragt ob er lieber alleine schlafen möchte oder ob ihn was stört aber nichts. Ich habe es versucht zu ignorieren, weg zu gehen, sogar künstliche Tränchen hab ich schon rausgedrückt, nix zieht. Wenn Ich dann weg gehe und zu ihm sage, so nun musst du alleine einschlafen, ich bin da, die Tür ist offen, aber ich möchte nicht mit dir zusammen einschlafen, ist die heulerei groß....Mama bitte komm zurück, ich fürchte mich...etc etc. Dann ist auch gut und er schläft ein wenn ich zurück komme, aber das kann doch nicht die Lösung sein? Zumal dies langsam zum Ritual wird :-( Hat vielleicht jemand ne Idee was ich falsch mache oder fällt vielleicht jemand direkt das Problem ins Auge? Bitte um Ratschläge...Danke und lg Sabrina#blume

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Hallo,

So wie ich es verstehe,kommst Du immer wieder zurück obwohl er Dich getreten hatte und Du angekündigt hattest, dass Du dann gehst. Das ist inkonsequent und er nimmt es wohl auch nicht mehr ernst. Wenn er Dich mit Absicht tritt, dann würde ich mich nicht mehr zu ihm legen auch wenn er weint. Tröste ihn dann, sage dass Du ihn lieb hast und es morgen sicher besser klappt und Du dann bei ihm bleibst. Dann würde ich halt alle paar Minuten zu ihm reinschauen bis er schläft. Das kann zwar lange dauern aber nur das ist konsequent. Ich denke er wird das treten dann schnell lassen. Wenn es Dir zu hart ist, würde ihm ich mit einem Stuhl neben sein Bett setzen, so dass er Dich nicht treten kann und erklären warum Du das tust. Von Zeit zu Zeit, also alle paar Tage, würde ich es dann wieder versuchen mich zu ihm zu legen. Wenn es wieder nicht geht, dann kommt halt wieder der Stuhl oder Du gehst ganz raus.

Nur wenn Du was androhst, solltest Du es durchziehen auch wenn es ggf. Sehr anstrengend ist, wenn er dann lange nicht schläft.

Viel Glück
Svala

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hallo,

für mein Empfinden zeigst du ihm nicht deutlich genug, dass er eine Grenze überschreitet. Wenn meine Tochter mich absichtlich treten würde, dann würde ich ihren Fuß festhalten und ihr in einem SEHR strengen und deutlichen Ton sagen, dass sie das lassen soll. Allein mein Tonfall würde sie dazu veranlassen, das nicht nochmal zu tun.

Zwar stehst du auf und gehst, aber dass es dir weh tut und dir wirklich ernst ist, dass kann ich aus deiner Reaktion nicht entnehmen.

vg, m.

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Hallo,

"Ich habe es versucht zu ignorieren, weg zu gehen, sogar künstliche Tränchen hab ich schon rausgedrückt, nix zieht. "

Das macht man bei bei Babys, die nicht verstehen, was sie tun.

Dein Sohn ist immerhin schon 3 Jahre alt und weiß ganz genau, dass es weh tut, wenn man jemanden tritt. Wahrscheinlich findet er es noch witzig, zu testen, was Mama sich beim nächsten mal einfallen läßt...
Ich würde ihm eine ordentliche Standpauke halten. Er darf ruhig merken, dass Mama sauer wird, wenn man sie tritt, und würde das ansonsten so machen, wie svala schreibt.

Du erweckst bei Deinem Sohn weder den Eindruck, als würde Dich sein Verhalten ernsthaft stören, noch ziehst Du angekündigte Konsequenzen durch.
Wieso sollte er also damit aufhören?

LG

Heike

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Hallo,

Sorry aber ich würde mich nicht von meinen Kindern treten oder hauen lassen ( oder von irgend wenn sonst )

Wenn mein Kind mich treten würde würde ich aufstehen sagen das ich nun geh , da ich mich von ihm nicht treten lasse und dann auch GEHEN und nicht mich weich klopfen lassen , was lernt er sonst daraus , er kann dir weh tun immer und immer wieder , dann heult er ein wennig rum und zu vergibst ihm und machst wieder alles was er will ....

Nee du musst ihm klar zeigen wo und wann es genug ist . Klare linien ziehen .

Lg Martina

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Ich denke, dein Problem ist, dass Du nicht die autoritäre Nummer durchziehen möchtest. Du möchtest auch nicht, dass er weinend und ängstlich einschläft. Das berücksichtige ich in meiner Antwort.

Die "Qualität" des Tretens ist bei einem 3jährigen eine andere als bei einem 1jährigen.

Das 1jährige Kind findet Mamas Schimpfen, die Tränen und das ganze "Theater" hochgradig interessant. Es lernt dadurch Gestik, Mimik, Sprache usw.

Das 3jährige Kind weiß längst, dass Treten die Mama irgendwie aus der Fassung bringt. Er hat dich mit 1 schon sehr genau beobachtet. Er weiß, dass er dich nicht treten soll, spätestens seit er es einige Male ausprobiert hat. Er macht das mit VORSATZ.

Warum?
Ich denke, dass er deine Autorität in Frage stellt. Er "mupft" auf. Das macht Spaß. Die Mama springt und drückt Tränchen raus und dann geht sie raus und rein und hin und her. Und das alles schafft er, der coole 3jährige.

Moment? Cool? Wenn Mama draussen ist, dann ist er allein und dann hat er Schiss. Ihm geht die "Muffe" (passt schön zu "mupft" oder?). Schrei, brüll, buuuuuahh, großes Elend.

Ich sehe ein großes Problem:
Wenn er, der 3jährige, die Mama rumscheuchen, sie treten und respektlos behandeln darf. Wie kann ihn dann diese Mama vor den ganzen anderen (viel älteren) Menschen beschützen? In dem Moment, wo Du dich von deinem Kind zum Hampelmann machen lässt, nimmst Du dem Kind gleichzeitig Schutz und Geborgenheit, weil Du dich als schwächliche, beeinflussbare Person zeigst, die man einfach so treten darf.

Es geht beim "Autoritärsein" nicht darum, ein Kind herzlos zu behandeln. Es gibt ein "Autoritärsein" auch darum, dass dem Kind das Gefühl gibt (geben soll), dass Du einen Arsch in der Hose hast und dich nicht veralbern lässt. Es geht auch um Vertrauen.

Ich würde dir raten, so schnell wie möglich eine klare GRENZE zu ziehen. Diese kündigst Du deinem Sohn an, z. B. am Nachmittag. Du kannst das humorvoll machen, freundlich und nett, aber ganz KLAR.

Ich würde es in etwa so machen:
"Ach übrigens, heute abend darfst Du mich noch genau EIN Mal treten. Und dann... nimm mal den Stuhl da mit bitte.." Den Stuhl stellt Ihr dann in sein Zimmer, so weit vom Bett weg wie möglich. Du kannst es noch auf die Spitze treiben und diverse "Abwehrmittel" bereitstellen (einen Besen, eine Sprühflasche usw.). Damit kannst Du ihm vorspielen wie Du ihn als wildes Raubtier abwehren musst. Auf jeden Fall würde ich dann sagen: "Also... trittst Du mich dann noch ein Mal, werde ich zukünftig nur noch auf diesem Stuhl sitzen während Du einschläfst. Wäre das schön?" Im besten Fall sagt er "Nein!", dann kannst Du nochmal sagen: "Gut, dann tritt mich nicht immer. OK?"

Abends sagst Du ihm dann schon vor dem Buch: "So, jetzt ist der Moment gekommen. Der letzte Tritt.... nicht so doll bitte. Danach... weißt Du ja... der Stuhl"

Sollte es dazu kommen, dass er dich nach der Aktion nochmal tritt, musst Du es durchziehen. Ganz tapfer. Kein Geheul darf dich erweichen. Du musst zu einer bösen Mutter werden. Manchmal ist auch das leider nötig. Man kann es nicht immer vermeiden. In Wahrheit ist es aber aus o.g. Grund manchmal wichtig, sich konsequent zu zeigen. Schöner ist es aber mit Humor. Wir regeln vieles so oder so ähnlich.

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Danke, du hast recht, wenn man den Spiegel vorgehalten bekommt ist es selten schön aber leider wahr. Ich werd dies genauso machen und danke dir das du mir die Augen geöffnet hast. Lg

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Sehr schön geschrieben... Nur was passiert, wenn das Kind erst recht tritt, weil es das Raubtier sein will? (wäre bei uns so) ;-)

Das mit den Stuhl, als angekündigte Konsequenz finde ich super. Auch das man diesen abends mit in das Zimmer nehmen muss. Das hat etwas bildliches und darauf wird ja oft stärker reagiert...
Ich würde ihn so hinstellen, dass das Kind diesen sieht vom Bett aus. Und nach dem Buch, so wie du beschrieben hast, nochmals ankündigen.

Eine gute Idee!

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Kurz und knapp....wer tritt, schläft alleine ein! Wenn er es unterlässt, bleibst Du bei ihm, wenn nicht, gehst Du raus und kommst auch nicht wieder, wenn er es "befiehlt"

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Hallo,

Du zerdrückst künstliche Tränen, lässt es aber jeden Abend aufs Neue mit Dir machen?

Ehrlich gesagt, verstehe ich das nicht.

Ich würde eine klare Ansage machen. Treten geht gar nicht.

GLG

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Mein großer hat auch abends oft so anwandlungen total über die Stränge zu schlagen.

Hier gibt es schon vorher die Ansage "Entweder vernünftig oder du kannst alleine ins Bett gehen" und das wird dann auch absolut durch gezogen.Sprich wir gucken das er umgezogen und die Zähne vernünftig geputzt sind und dann gute Nacht, kein mit ins bett kuscheln usw.

Allerdings muss diese Ansage schon kommen bevor er aufdreht, wenn er einmal loslegt ist es extrem schwer ihn wieder runter zu bekommen. Das liegt bei ihm allerdings an seinem ADHS. Aber auch wenn er nicht dafür kann muss er nicht wie ein Flummi rumhüpfen und mich dabei so anrempeln das ich fast falle, es mir weh tut usw. Auch ein ADHSler muss lernen seine Impulse zu kontrollieren. Und er hat genug Möglichkeiten seine Energie raus zu lassen, das muss nicht abends im Bad sein.

Bei euch würde ich ihm schon vor dem Abendritual sagen "Trittst du gehe ich. Ich lege mich nur zu dir wenn es ohne Treten geht" und das musst du dann aber auch durchziehen, auch wenn er jammert oder auch weint. Ich denke er weiß genau das er dich nit den Worten er habe Angst bekommt. Ok, dann hat er Angst. Dann nimm dir ne Stuhl und setz dich an die Tür, sag ihm "Ich bin hier und passe auf, du brauchst keine Angst haben", mach ihm ein Nachtlicht an. Aber geh nicht wieder zu ihm ins Bett.

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Guten Morgen,

würde mein Sohn mich SO behandeln würde ich GANZ sicher nicht wieder ein sein Zimmer gehen. Basta!

Das würde ich ihm schon vorher erzählen, so dass er weiß, was passieren wird und dann musst Du konsequent bleiben.

LG
Kirsten